März 20, 2025
„Lied!“
Heißer Trend Improtheater: Wo das Publikum entscheidet, was spontan auf der Bühne stattfindet
„Impro lebt von der Energie des Publikums“, sagt Kerstin Kramer, die gleich in zwei Improtheatern in der Hauptstadt auf der Bühne steht. Bei den Ensembles von „Ad Hoc“ und „Die Unverhofften“ tritt sie jeden Monat mehrmals auf Kleinkunstbühnen in Berlin auf. Und Improtheater haben Konjunktur In Berlin, erfreuen sich großer Nachrage des Kulturpublikums. Situativ reagieren, nicht irgendwelche Manuskripte auswendig lernen und vortragen, darum geht es.
Begonnen hat der Trend wohl 1997, als „Die Gorillas“ eine Improschule eröffneten, als Coaches in Unternehmen und bei Firmenevents auftraten. Bal…
Feb. 28, 2025
Todesursache weiter nicht geklärt
„French Connection“-Star: Der große Gene Hackmann (95) und seine Frau tot aufgefunden
Der Hollywood-Schauspieler Gene Hackman (95) ist zusammen mit seiner 63-jährigen Frau Batsy Arakawa in ihrem Haus in Santa Fe tot aufgefunden worden. Eine Sprecherin des Sheriffs sagte den Fernsehsendern ABC News und CNN, das Paar sei bei einer „Sozialkontrolle“ gefunden worden, nachdem sich ein Nachbar aus Sorge um das Paar an die Behörden gewandt hatte.
Obwohl die Todesursache noch nicht bekannt ist, teilte die Polizei mit, dass es keinerlei Hinweise auf Fremdverschulden gebe.
Es gebe keine Hinweise auf Fremdeinwirkung, hieß es vonseiten der Polizei. Zur Todesursache äußerten sich die…
Jan. 10, 2025
Das wirklich wichtige Buch über Angela Merkel
Der Aufstieg eines unbeschriebenen Blattes in die große Politik
Angela Merkel war keine Bürgerrechtlerin, wie fast alle ihre Biografen irgendwie nahelegen wollen. Aber sie sah, wie kaum ein anderer, in der Friedlichen Revolution und dem Vereinigungsprozess ihre Chance. Sie erzählte gern – auch mir – wie sie sich nach dem Mauerfall, als es ungefährlich wurde, aufmachte, um Anschluss an die neu entstandenen politischen Bewegungen zu suchen. Ihre erste Wahl war die SDP, wie die neu gegründeten Sozialdemokraten der DDR ein paar Wochen lang hießen.
Sie traf im ersten richtigen Büro der jungen Partei ein, das sich im „Haus der Demokratie“ in der Berliner Fri…
Jan. 3, 2025
Dieser Fluss begeistert mit seiner Wildheit
Die wilde Isel – auf den Spuren des letzten frei fließenden Gletscherflusses Österreichs
Die Isel ist wild und ungezähmt und bahnt sich ihren Weg ungehindert ins Tal. Wer ihren Flusslauf erkunden möchte, kann dies auf einem Weitwanderweg tun. Der Iseltrail bietet nicht nur eine Reise durch unterschiedliche Vegetationszonen, sondern auch durch die Zeit.
Sie ist schon immer da – jedenfalls seit tausenden von Jahren. Hat die Landschaft im Laufe der Zeit geprägt, mit Schluchten, Felsen und glatten Sandbänken. Die Isel, der letzte frei fließende Gletscherfluss Österreichs, wird aus der Gletscherzunge am Umbalkees geboren – inmitten einer arktischen Landschaft im Nationalpark Hohe T…
Dez. 29, 2024
Darf man gefallener Soldaten jetzt nicht mehr gedenken?
Skandal in Halbe: Gemeindeverwaltung lässt Tausende Grablichter auf Deutschlands größten Soldatenfriedhof in den Müll werfen
Im Brandenburger Landkreis Dahme-Spreewald befindet sich ein Waldfriedhof, die größte deutsche Kriegsgräberstätte. Hier, in Halbe, sind 28.000 Menschen begraben – Soldaten der Wehrmacht und der SS, hingerichtete Deserteure, Zwangsarbeiter und ehemalige Gefangene des sowjetischen „Speziallagers“ Ketschendorf aus den Jahren 1945 bis 1947. Hier waren bis zu 20.000 Deutsche vom sowjetischen Geheimdienst NKWD interniert, darunter viele Jugendliche. 6000 von ihnen starben in diesem Lager, viele wurden später auf den Waldfriedhof umgebettet.
In einer Nacht- und Nebelaktion hat die Gemeindeverwalt…
Dez. 20, 2024
Inmitten fröhlicher Tänze wird eine Hakenkreuzfahne runtergelassen
„Berlin, Berlin“ im Admiralspalast: Ein bisschen „Nazi“ ist immer
Wenn Sie in Berlin ins Theater gehen, müssen Sie sich immer darauf einstellen, dass irgendwas mit Homo- und Transsexualität vorkommt. Das ist hier so. Klassik, bombastisch oder leichte Muse – irgendwann wird immer ein Schwuppen-Moment eingebaut. Urbanes Selbstverständnis und so, Wokistan pur. In Zeiten zunehmender AfD-Wahlerfolge, dem deutschen Kulturbetrieb ohnehin ein Graus, wird die Themenpalette nun erweitert. Um das Thema „Nazi“. Und besonders, wenn es um ein Stück geht wie gestern Abend die Premiere von „Berlin, Berlin“ im Admiralspalast an der Friedrichstraße in Berlin-Mitte.
Dessen…
Dez. 19, 2024
Armut und Leid auf Berlins Straßen
„Gespenster wie wir“: Von Stefan Meetschen, der seine Vielschichtigkeit auf Papier auslebt
Im Roman „Gespenster wie wir“ greift der Schriftsteller Stefan Meetschen aktuelle Ideologien auf, die in Europa en vogue sind. Was der 55-Jährige über das Deutschland des Jahres 2024 denkt, erzählt er mir bei einer persönlichen Begegnung in der Hauptstadt.
Meetschen trägt dunkle Kleidung. Ich sitze ihm in einem Restaurant am Ludwigkirchplatz im Berliner Stadtteil Wilmersdorf gegenüber. Wir trinken Kaffee Americano. Nicht weit von hier, hat er eine Wohnung. „Eine Wohnung, aber kein Zuhause“, betont Stefan. Fast 20 Jahre lebt er in Polen, seit Jahresbeginn arbeitet er wieder als Journalist i…
Dez. 16, 2024
Besser nicht die falschen Witze machen!
„Feministische Außenpolitik“: Warum Mitarbeiter im Außenministerium in der Kantine lieber leise sprechen
Es gibt in der englischen Sprache eine schöne Redewendung, die tölpelhaftes, grob ungeschicktes Verhalten bezeichnet: To drop a brick (einen Ziegelstein fallen lassen). Eine herrliche Metapher! Man kann sich das gut vorstellen: in einem edlen, stillen Ambiente plötzlich ein hässlicher Krach, ein aufschreckendes Poltern, und alle schauen sich betreten um. Wie peinlich! Zum Fremdschämen!
Als in den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts der berüchtigte Joachim von Ribbentrop die Rolle des deutschen Botschafters in London übernommen hatte, erwarb er sich durch peinliches, undiplomatisc…
Okt. 30, 2024
Kulturelle Hegemonie: Cancel Culture ist alltäglich in Deutschland
„Oberindianer“: In Berlin wird nun sogar Udo Lindenberg zensiert
Zweifeln Sie wirklich noch daran, dass dieses Land durch und durch krank ist? Dann habe ich heute wieder etwas für Sie…
In zwei Wochen nämlich – 16. und 17. November – wird im Berliner Humboldt-Forum ein Konzert stattfinden, bei dem Chöre unter dem Motto „Vielstimmig 2024“ Lieder von „Hanns Eisler bis Udo Lindenberg“ singen. Das ist bestimmt etwas fürs Berliner Feinschmecker-Publikum, das spätestens seit „Berliner Luft, Luft, Luft“ (Lincke) und „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“ (Knef) auf derartige Vergnügungen total abfährt. Und apropos abfahren…da sind wir dann auch schon bei Udo…