Syrien schmeißt russisches Militär raus

Das syrische Tartus war bisher ein Stützpunkt der russischen Marine, neben dem Luftwaffenstandort Hmeimim die wichtigste Basis von Putins Streitkräften im Nahen Osten. Der Vertrag dazu wurde noch zwischen dem Diktator Baschar al-Assad und dem russischen Energieunternehmen Stroytransgaz geschlossen – bis zum Jahr 2068. Russland wollte dafür 500 Millionen US-Dollar in die Modernisierung des Hafens investieren. Alles das ist nun obsolet.
Wie die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS heute unter Berufung auf die Zeitung „Al Watan“ berichtet, wurde der Investitionsvertrag mit dem russischen Unternehmen gekündigt, aus dem schon die russischen Schiffe nach dem Sturz Assads abgezogen worden waren. Allerdings war am Dienstag das russische Frachtschiff Sparta II in Tartus eingelaufen, vermutlich um russische Militärausrüstung nach Libyen zu bringen. Bereits seit dem 17. Dezember war auf amerikanischen Satellitenbildern zu sehen, wie lange Kolonnen russischer Transportfahrzeuge Ausrüstung vom Stützpunkt wegbrachten.
Das amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) geht in einer Analyse davon aus, dass Russland endgültig aus Syrien raus sein wird: „Die Entscheidung der HTS-Machthaber, die finanzielle Beteiligung Russlands in Tartus zu beenden, deutet darauf hin, dass die HTS beabsichtigt, die syrische Kontrolle über den Hafen wiederzuerlangen, was es unwahrscheinlich macht, dass Russland dort eine militärische Präsenz aufrechterhalten wird.“
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