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Wenn Politiker ins normale Leben zurückkehren

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Schottlands scheidende Regierungschefin Nicola Sturgeon hat gestern bekanntgegeben, dass sie – im zarten Alter von 52 Jahren – Fahrstunden nimmt, um einen Führerschein zu machen.

Das ist jetzt kein wirkliches Streithema für uns am Morgen, aber es hat mich spontan an einen wunderbaren Artikel vor vielen Jahren im „Spiegel“ erinnert, der sich mit dem Phantomschmerz deutscher Spitzenpolitiker nach dem Ausscheiden aus ihrem Amt beschäftigte.

„Wo isch mei Audo?“

war der Beitrag überschrieben und beschäftigte sich mit dem schwäbischen FDP-Politiker Klaus Kinkel, nachdem der nicht mehr Bundesaußenminister war und irgendwo nach einem Termin vor dem Veranstaltungsgebäude auf eine Limousine wartete, die er gar nicht mehr hatte.

Und es stimmt ja auch, für Bundesminister oder Kanzler wird alles organisiert, solange sie im Amt sind, alles durchgeplant, tausend helfende Hände um einen herum.

Kein Wunder, dass viele irgendwann die Bodenhaftung verlieren und keine Ahnung mehr haben, wie es hier unten beim Volke so zugeht.

Ich weiß, Angela Merkel ging immer mal einkaufen, begleitet von Bodyguards, Kameraleuten und Journalisten. Ob das ein inneres Bedürfnis der einst „mächtigsten Frau der Welt“ gewesen ist, Tomatenpreise selbst zu vergleichen, halte ich für unwahrscheinlich. Politik ist doch im Grunde immer eine einzige Inszenierung für das Wahlvolk.

Schönen Sonntag Ihnen allen!

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur