Wer lässt solche Menschen bloß bei einem Leitmedium schreiben?
von KLAUS KELLE
Georg Diez, Kolumnist bei Spiegel Online, ist der personifizierte Niedergang des deutschen Qualitätsjournalismus. Am Tag vor der Bundestagswahl empörte er sich über die AfD und behauptete allen Ernstes: „Es geht darum, die Wut, die in der Gesellschaft ist, gegen die zu richten, die die Schwächsten sind, die Geflüchteten, die zu uns kommen, weil sie Hilfe suchen.“ Mit fallen da zunächst einmal die mehr als 170.000 Straftaten ein, die im vergangenen Jahr nach Angaben des Bundeskriminalamts von Flüchtlingen in Deutschland begangen wurden.
Und dann reisst Diez alle Schranken nieder. Die öffentlich-rechtlichen Medien, so behauptet er, seien schuld am Aufstieg der Rechtskonservativen. Die hätten „einen Weg finden müssen, sich diesem Sog zu entziehen“. Also nicht mehr Meinungsfreiheit garantieren und seriös berichten. Wahnsinn, oder? Das von einem Journalisten des Hauses, das den gedruckten Spiegel gern als „Sturmgeschütz der Demokratie“ bezeichnet. „Die Plasbergs dieser Welt“, so Diez schließlich, hätten „den Einzug der AfD ins Parlament mitzuverantworten, weil sie so früh den reaktionären Kräften eine Bühne geboten haben“. Was Journalismus mal aufzeichnete, bei Herrn Diez ist alles vergessen.
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Klaus Kelle, Chefredakteur