Skip to main content

Wo man Humankapital effektiver nutzen kann

Wie Sie in Panama legal mächtig Steuern sparen können

DIEGO FASTNACHT
FOTO: pixabay/monicaiglesias | Pulsierende Metropole am Ozean: Panama City.

Panamá wird schnell mit den “Panamá-Papers” und dem Begriff “Steueroase” verbunden. Während die Verbindung mit den Panamá-Papers irreführend ist, da keine der Gesellschaften der “Panamá-Papers” in Panamá gelistet gewesen ist, ermöglicht Panamá durchaus – unter gewissen Bedingungen – ein steuerfreies Leben. Ich erkläre heute, warum dies eine rationale nationale Entscheidung von Panamá ist und wie es zu Wohlstand und Wirtschaftswachstum beiträgt.

Steuerfreiheit

Natürlich gibt es in Panamá Steuern.

Die Einkommensteuer kann bis zu 25 Prozent betragen. Die Umsatzsteuer beträgt gewöhnlich 7 Prozent. Eine Grundsteuer auf Immobilien fällt auch oberhalb gewisser Freibeträge an.

Doch Panamá gewährt auf andere Art und Weise Steuerfreiheit. Panamás Steuersystem begrenzt sich auf die Einkommen, die innerhalb von Panamá erzielt wurden. Während viele Staaten das Welteinkommen ihrer Bürger zur Versteuerung heranziehen, tun das circa 40 Staaten auf der Welt nicht. In Latein-Amerika ist diese Art der Versteuerung sogar weiter verbreitet, als man denkt. Auch das Nachbarland Costa Rica, sowie Paraguay, Guatemala und Nicaragua wenden dieses System an.

Das bedeutet effektiv Steuerfreiheit für alle Einkommen, deren Quelle außerhalb von Panamá liegen. Panamá schließt dabei auch Kapitaleinkommen ein. Kehrseite bei Kapitaleinkommen sind die fehlenden Doppelbesteuerungsabkommen, die eine mögliche Quellensteuer im Quellenstaat schmerzhafter macht.

Verbunden mit der Sicherheit und dem Lebensgefühl in Panamá zieht dieses attraktive Steuersystem jedes Jahr Menschen aus aller Welt an, sich in Panamá anzusiedeln und völlig legal ihre persönliche Steuerlast zu reduzieren.

Die territoriale Besteuerung in Panamá trägt eindeutig dazu bei, dass digitale Unternehmer oder Freelancer Panamá als attraktiv erachten.

Diese Steuerfreiheit gilt im Übrigen auch für die Auslangstätigkeit von panamaischen Unternehmen. Hierbei ist nur die Dividendenbesteuerung zu bedenken.

Ganzjährige Touristen und Wissenstransfer

Während der Nutzen den ein Mensch für eine Gesellschaft bringt in vielen westlichen Ländern leider nur in Steuern bemessen wird, ist der panamaische Blick darauf ein anderer. Die Entscheidung für das territoriale Steuersystem ist geprägt von dem Wissen, dass beruflich erfolgreiche und vermögende Menschen noch auf andere Art und Weise Nutzen für eine Gesellschaft bringen.

Zuvorderst schaffen diese Menschen in Panamá natürlich viele Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum. Sie erwirtschaften ihr Geld außerhalb des Landes und geben es in Panamá aus. Sie sind wie ganzjährige Touristen. Sie gehen in Restaurants essen, sie benötigen Haushaltshilfen und auch ihre Immobilie ist zu bezahlen.

Rein ökonomisch betrachtet bringen Sie Kapital ins Land, welches sonst hier nicht vorhanden wäre. Blickt man auf die Geschichte von Entwicklungsländern, dann stellt man fest, dass es immer einen Grund gibt, warum arme Länder arm bleiben:

Es fehlen Kapitalinvestitionen

Dieses Problem reduziert Panamá nachhaltig durch diese Art der Besteuerung. Panameños können konstant einen größeren Kapitalstock aufbauen und mit diesen eigenen Investitionen tätigen. Zumindest einen größeren, als wenn die Ausländer nicht im Land wären.

Darüber hinaus gibt es noch eine versteckte Konsumsteuer. In Panamá bezahlen Pensionäre in vielen Lebensbereichen 30 bis 50 Prozent weniger als andere Menschen – per Gesetz. Dies muss natürlich von den anderen Bevölkerungsteilen durch höhere Preise im Restaurant, im Kino, im Theater, bei Flugreisen etc. ausgeglichen werden.

Panamá weiß die steuerliche Attraktivität außerdem zum nationalen Vorteil zu nutzen. Aufenthaltsgenehmigungen sind oftmals mit Investitionen in Immobilien oder Aufforstung oder Ähnliches in Höhe von 200.000 bis 300.000 US-Dollar verbunden.

Aber auch darüber hinaus tragen vermögende und/oder beruflich erfolgreiche Ausländer dazu bei, dass Panamá sich positiv entwickelt. Die offene Kultur in Panamá führt dazu, dass durch die Einwanderung ein Wissenstransfer in die einheimische Bevölkerung stattfindet. Auch investieren Ausländer oftmals nach einiger Zeit in Panamá aus eigener Motivation in eigene Projekte im Land, weil sie ein attraktives Chancen-Risiken-Verhältnis sehen.

Das Steuersystem ist eine Grundlage für das beständige Wirtschaftswachstum

Der Kapitalzufluss und die Investitionen sowie die Steigerung des Humankapitals haben in Panamá über die vergangenen Jahrzehnte zu einem beständigen Wirtschaftswachstum beigetragen.

Mehr Kapital im Land trägt dazu bei, dass das reichlich vorhandene Humankapital effizienter genutzt werden kann. Beides schafft mehr Wachstum. Das höhere Angebot an Dienstleistungen und Gütern aufgrund geschäftlicher Aktivität von Ausländern fördert auch das Wohlstandsniveau in Panamá.

Der Staat nimmt bei dieser Entwicklung eine zurückhaltende Rolle ein. Staatseinnahmen werden neben den klassischen Einkommens- und Umsatzsteuern (inkl. Zölle) durch den Finanzstandort in Panamá-Stadt, den Panamá-Kanal und große multinationale Unternehmen erzielt.

Mit einer Staatsquote von unter 25 Prozent fokussiert sich der panamaische Staat auf seine Kernfunktionen.

Spendenaufruf

+++ Haben Sie Interesse an politischen Analysen wie diesen?
+++ Dann unterstützen Sie unsere Arbeit
+++ Mit einer Spende über PayPal@TheGermanZ
oder einer Überweisung auf unser Konto DE03 6849 2200 0002 1947 75 +++


Klaus Kelle, Chefredakteur