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Biden über Putin: Rational und irrational zugleich

Liebe Leserinnen und Leser,

der amerikanische Präsident Joe Biden hat gestern seinem Haussender CNN ein Interview gegeben. Das Thema war Wladimir Putin, und es war sehr interessant. Wenn der mächtigste Mann auf dem Planeten etwas sagt, dann lohnt es sich auf jeden Fall, einen Moment zuzuhören. Denn, wie Ungarns Ministerpräsident Orban gestern in Berlin sagte: Es wird keine Lösung und keinen Frieden in der Ukraine (und anderswo) geben, ohne die Amerikaner. Die sind nach wie vor die Nummer 1, und den Elefant im Raum kann man sich nicht einfach wegdenken. O.k. einige bedauerliche Einzelfälle lassen wir hier mal außen vor.

«Ich denke, er ist ein rationaler Akteur, der sich erheblich verkalkuliert hat», sagte Biden über den russischen Präsidenten. Der sei fälschlicherweise davon ausgegangen, die Ukrainer würden sich einer russischen Invasion unterwerfen. «Ich glaube, er dachte, er würde mit offenen Armen empfangen werden», sagte Biden. «Ich glaube, er hat sich einfach völlig verkalkuliert.»

Aber von Biden kamen auch ruhigere Töne, wohlbesonnen. Er sei der Ansicht, dass Putin selbst rational handle, seine Ziele in der Ukraine aber irrational seien.

Und natürlich wurde Biden auch gefragt, ob er annehme, dass Putin seine Drohungen zum Einsatz von Atomwaffen wahr machen könnte.

«Ich glaube nicht, dass er das tun wird.» Aber es sei «unverantwortlich», dass das Staatsoberhaupt einer der größten Atommächte der Welt sage, er könnte eine taktische Atomwaffe in der Ukraine einsetzen. In der Folge könnten Fehler gemacht und Fehleinschätzungen getroffen werden. «Er kann nicht ungestraft über den Einsatz einer taktischen Nuklearwaffe sprechen, als ob das eine vernünftige Sache wäre.»

Und da hat der Joe einfach Recht. So wie Orban gestern, der sagt, es muss jetzt sofort ein Waffenstillstand her. Sofort! Weder Russland noch die Ukraine werden diesen Krieg gewinnen. Es muss endlich aufgehört werden mit dem Töten und Zerstören. Jeder Tag dieses Krieges bringt nur mehr Leid, aber keine Lösung.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur