Energiekrise: Warum das Anbiedern an den Iran so gefährlich ist
von JULIAN MARIUS PLUTZ
Die Zeiten sind voller moralischer Widersprüche. Während Deutschland das misslungene Kunststück, aus Kohle und Atomenergie gleichzeitig auszusteigen, auf die Füße fällt, fliegt Robert Habeck nach Katar, um unabhängiger von Russland zu werden. Dieses Schmierentheater wird Ihnen von genau dieser Partei präsentiert, die stets keine Probleme hat, mit dem moralinsauren Finger auf andere zu zeigen, wenn Sie mal wieder eine FrauMann oder einen MannFrau missgendert haben. Traumschön. Zu den Schwulen,- und Frauenfeinden zu fahren und mit ihnen Deals auszuhandeln, scheint jedoch keine große moralische Herausforderung für den schönen Robert zu sein.
Und während der Außenmister also dieses Theaterstück, das mit Hinblick auf das Bundeskabinett ein Ensemblestück ist, aufführt, geht es den US-Amerikanern nicht viel besser. Was viele nicht wissen, auch, weil viele Medien darüber nicht berichten: Soeben wird in Wien das Atomabkommen mit dem Iran verhandelt. Ein Abkommen mit unterschiedlichen Interessen. Während Joe Biden nicht zuletzt mit den Iran ins Geschäft kommen möchte, um sich von russischer Energie loszusagen, bekundet das Mullah-Regime, Atomenergie zu friedlichen Zwecken zu nutzen. Sagen sie zumindest. Und da ist da noch Israel, ein Land, so groß wie Hessen, dessen Ziel sich auf eine Formel reduzieren lässt: Zu exisitieren.
Terroristen werden reingewaschen
Nun soll US-Präsident Biden offenbar im Sinn haben, in dem Abkommen den Passus zu streichen, in dem die iranischen Revolutionsgarden als Terroristen bezeichnet werden. Man erinnert sich: Die Garden waren für zahllose Bomben- und Terrorattentate verantwortlich. Diese sollen nun nicht mehr auf den Terrorlisten aufgeführt werden? Ein dicker Hund, findet auch der israelische Premierminister Naftali Bennett. Der warnte deutlich, dass ein solcher Schritt für den Nahen Osten eine Katastrophe wäre. Pikant dabei ist, dass Israel inzwischen nicht mehr alleine in der Region dasteht. Länder wie Jordanien, die Emirate und Saudi-Arabien stehen auf der Seite des Judenstaats und unterstützen Bennett in seiner Kritik.
Hinter dem Kursschwenk der Amis könnten Jake Sullivan und Robert Malley stecken. Beide waren bereits unter Obama am Nukleardeal 2015 als Experten beteiligt und und beide spielen auch bei Joe Biden eine Rolle. Damals bereits kritisierten die nahöstlichen Partner der USA das Abkommen. Da Konten nicht eingefroren wurden, warten der damalige israelische Premier Netanyahu davor, dass die Gelder an den stellvertretenden Schlächtern, also Hisbollah im Libanon, Hamas in Gaza und die Huthis im Jemen zugutekommen. Exakt das ist auch passiert.
Liebgewonnene Dogmen sollten aufgebrochen werden
Wie ernst die Lage ist, zeigten die vergangenen Wochen. Immer wieder ist es iranischen Drohnen aus dem Libanon gelungen, in israelisches Hoheitsgebiet einzudringen. Hisbollah und der Iran hatten sich, da die israelische Luftwaffe überlegen ist, ganz auf Drohnenangriffe konzentriert. Und auch der Cyberkrieg zwischen beiden Ländern tobt. So wurden israelische Webseiten, zum Beispiel von der Regierung selbst, lahmgelegt. Ebenfalls gehen israelische Hacker immer wieder erfolgreich gegen iranische Behörden vor. Irgendwann könnte einer dieser Angriffe die Infrastruktur eines der Länder empfindlich treffen.
Der Westen, also auch Deutschland, täte gut daran, ein schlechtes Abkommen mit dem Iran zu verhindern. Die Unabhängigkeit von Russland darf nicht zum Ziel haben, sich stattdessen anderen Schurkenstaaten anzubiedern. Die ideologische verbrämten Grünen sind dafür der denkbar falsche Ansprechpartner. Denn um ein Schritt zur Autarkie zu kommen, müssten Dogmen aufgebrochen werden. Atom- und Kohleenergie dürfen keine Tabus mehr sein. Am Ende hat man das vermeintliche Klima gerettet und ist dabei erfroren.
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