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Globaler digitaler Marktplatz? Herr Musk hat jetzt viele Hebel, Twitter zu demokratisieren

Liebe Leserinnen und Leser,

was hat der geniale Multimilliadär Elon Musk mit dem globlen Netzwerk Twitter nun wirklich vor, das er gerade für 44 Milliarden Dollar erworben hat? Eine spannende Frage, die ich vielleicht mit einer persönlichen Vorbemerkung zu beantworten versuche.

Ich mag Twitter nicht. Gar nicht. Ich bin dort nur, weil es zur Verbreitung meiner täglichen Artikel nützlich ist. Vor sieben, acht Jahren war ich schon mal drauf und bin dann ausgestiegen, weil es mich einfach nur genervt hat. Die zu eingegrenzten Möglichkeiten, etwas auszuformulieren, die erdrückende linke Majorität, der bisweilen widerwärtige Umgangston und dann auch die Totalsperrung von Ex-Präsident Donald Trump – das passt mir nicht. Man muss Mr. Trump und seine Ansichten wirklich nicht mögen, aber dem einstmals mächtigsten Menschen auf dem Planeten mit über 80 Millionen Followern einfach den Stecker zu ziehen, weil einer linksgrünen-woke-Bagage in Kalifornien das nicht gefällt, was er denkt und sagt, das geht nicht. Vor allen Dingen, wenn man wie ich davon überzeugt ist, dass die USA auch heute noch ein Hort der Freiheit ist – allerdings mit deutlich abnehmender Tendenz.

Aus all diesen Gründen war ich dann mal vier Jahre ganz raus, und muss mich heute mit nur 2000 bescheidenen Followern über die kommenden Monate hocharbeiten. Und TheGermanZ hat sogar erst gerade ganz frisch ein Twitter-Konto angelegt. Ich bin lieber auf GettR im angelsächsischen globalen Dorf unterwegs.

Musk hat angekündigt, als sich alle Welt noch verwundert die Augen rieb über seinen Deal, er werde die Zensurregeln bei Twitter lockern. Und das versetzt die globalen linksgrünen Machtstrukturen in helle Aufregung, die Twitter und andere Netzwerke seit vielen Jahren nutzen, um ihre grundfalsche Agenda durchzusetzen auf diesem Planeten. Und wenn die linken Meinungsführer weltweit in heller Aufregung sind, und die Republicans in den USA vor Begeisterung ebenso aufgeregt werden, dann sollten wir uns mal anschauen, was da jetzt passiert.

Die globale Linke ist höchst beunruhigt – und das ist gut

Man muss kein Hellseher sein, um die erkennbar wahnsinnige Angst der Linken zu verstehen, nachdem Musks neuester Einkauf bekannt wurde. Denn Twitter ist ihr wichtigstes Werkzeug, große durchideologisierte Blasen rund um den Erdball zu vernetzen und zu steuern. Auch wenn man nicht im Detail weiß, was der Mann jetzt vorhat, in ihren Augen verheißt die überraschende Übernahme nichts Gutes. Wird er nur den Ton ändern? Das wäre schön, aber letztlich kein überzeugender Grund, 44 seiner geschätzt 200 Milliarden Dollar dort zu investieren. Und dass ein Milliadär und Kapitalist nicht per se konservativ denkt, dass müssen wir alle leidvoll bei Herren wie Soros und Gates miterleben. Das Spielfeld all dieser Leute ist nicht Amerika, ist nicht Europa, es ist die ganze Welt. Und einträchtig ist das Geschäftsmodell auch. Russland hat Twitter gerade abgeschaltet. Und? Verdient Twitter halt zwei Milliarden weniger, bleiben aber immer noch eine Menge weitere, die in die Kassen fließen. Jedes Jahr.

Wenn er will, kann Musk eine Menge Stellschrauben drehen. Er kann den Ton auf Twitter verändern, er kann Donald Trump wieder freischalten, – auch wenn der vergangene Woche abgewinkt und verkündet hat, er werde dennoch nicht zurückkehren – er kann endlich wirklichen Meinungspluralismus zulassen, und er kann die russischen und chinesischen Bots blockieren lassen, die Propaganda verbreiten und Zwietracht in den westlichen Gesellschaften gezielt im staatlichen Auftrag säen. Und er kann das Schattenverbot konservativer Stimmen aufheben, das denen die Arbeit erschwert und ihre Reichweite einschränkt. Ja, Herr Musk hat viele Möglichkeiten.

Jede Veränderung bei Twitter kann gut sein, all der Hass, all das sinnfreie Gepöbel kann zumindest teilweise durch einen intelligenten Algorhythmus positiv beeinflusst werden.

In einem Kommentar zum Thema Musk/Twitter in einer amerikanischen Tageszeitung las ich vor ein paar Tagen, dass ein Kollege dort das Netzwerk Twitter als einen virtuellen Tummelplatz bezeichnete, „der von der Opferrolle der extremen Linken, einer moralisch relativistischen Kultur ohne sozialen Standards dominiert wird“. Da ist etwas dran, oder?

Manche der von mir genannten Probleme bei Twitter sind auch in anderen Netzwerken zu finden, bei Facebook, bei Instagram, bei Youtube und weiteren, aber keines ist so stramm linksextrem orchestriert wie Twitter. Es ist ein gefährliches Werkzeug, die Meinungen auf dem Planeten zu lenken. Das ist übel. Und was immer Elon Musk jetzt damit macht – Twitter wird besser werden. Für uns alle.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur