Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen der NATO an die Ukraine hat begonnen
»Während wir hier miteinander sprechen, läuft die Verlegung von F-16-Flugzeugen.« Das hat US-Außenminister Antony Blinken heute am Rande des NATO-Gipfels in Washington mitgeteilt. Blinken kündigte an, die Jets würden »in diesem Sommer über der Ukraine fliegen«.
Es gehe darum sicherzustellen, dass das Land sich weiter effektiv gegen die russische Aggression verteidigen könne.
Die Nachricht kommt nicht überraschend. Eine Koalition um die NATO-Partner Niederlande und Dänemark hatte Kiew bereits im vergangenen Jahr die Lieferung der Kampfjets zugesagt, die nicht als „Gamechanger“ angesehen werden, aber die bisherige alleinige Lufthoheit der russischen Invasionsarmee über der Ukraine gefährden.
Die positive Nachricht für Kiew wirft gleichzeitig erneut die Frage auf, wie sich der Konflikt nun weiter entwickeln wird.
Die Finanzagentur Bloomberg meldet heute, dass russische und chinesische Firmen insgeheim begonnen hätten, Pläne für die Entwicklung einer Angriffsdrohne ähnlich dem iranischen Shahed-Modell, das Moskau von Teheran geliefert bekommt, zu realisieren. Bloomberg schreibt, dass die nicht genannten Firmen schon 2023 Gespräche begonnen hätten, Shahed-Drohnen zu kopieren.
Damit zeichnet sich ab, dass China in diesem Wahnsinn immer mehr die entscheidende Rolle zukommt, ob der Krieg in der Ukraine zu einem globalen Konflikt, im schlimmsten Fall zu einem Dritten Weltkrieg, eskaliert.
Die NATO stellt weitere Waffen zur Verfügung, damit die Ukraine dem seit Februar 2022 stattfindenden Angriff von Putins Armee standhält. Das ist die deutliche Botschaft vom NATO-Gipfel in Washington. Russland ist weder militärisch noch wirtschaftlich in der Lage, diesen Krieg selbst zu führen. Im Verbund mit China und Iran, mit stillschweigender Duldung Pekings, werden die Karten neu gemischt.
Die NATO liefert nun weitere fünf Patriot-Raketenabwehrsysteme an Kiew – bei weitem nicht ausreichend, wie der Sicherheitsexperte Frank Umbach von der Universität Bonn sagt. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass Russland 60 Jahre alte Panzer reaktiviert, um die schweren Verluste in der Ukraine auszugleichen.
Verluste an Material und Menschenleben, die auf beiden Seiten enorm sind. Die Sanktionen der westlichen Staaten zeigen in der russischen Wirtschaft unterdessen deutliche Spuren.
Das Land hat auf Kriegswirtschaft umgestellt, Moskau bezahlt alles, das numerische Wachstum liegt deutlich höher als das der EU-Staaten, aber auch das wird nicht unendlich so weiter funktionieren können, weil die Einnahmenseite wegbricht. Gerade wurde bekannt, dass das Vorzeigeunternehmen Gazprom erstmals seit vielen Jahren in 2023 einen Milliardenverlust verzeichnet hat.
Inzwischen mehren sich Stimmen von Analysten, die in Russlands massiven täglichen Attacken auf ukrainische Städte derzeit den Versuch sehen, jetzt eine Entscheidung zu erzwingen, da sich das Blatt andernfalls gegen Jahresende deutlich gegen Russland wenden wird.
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Klaus Kelle, Chefredakteur