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Der nächste Mythos zerstört

Offenbar Wolfsangriff auf einen Menschen

Martin D. Wind
Foto: depositphotos/fouroaks | Bis zu 70 kg schwer und mit einer Schulterhöhe von bis zu 80 cm, sind Wölfe wehrhafte Tiere. Wo sie nicht bejagt werden, verlieren sie ihre Angst vor den Menschen.

Ein Wolf hat offenbar im Elbe-Elster-Kreis am vergangenen Mittwoch einen Mann und dessen Hund angegriffen. Der Angriff geschah am helllichten Tag zur Mittagszeit. Nach Auskunft der Polizei führte der 47-jährige seinen Hund bei Doberlug-Kirchhain aus, als der Hund unvermittelt angegriffen wurde. Der Verletzte gab der Polizei zu Protokoll, der unidentifizierte Angreifer habe ausgesehen wie ein „Schäferhund mit einer ungewöhnlichen Färbung, die er so noch nicht gesehen“ habe. Beim Versuch, seinen Hund zu schützen, sei er selbst von dem Caniden massiv angegriffen worden. Der Mann wird derzeit schwer verletzt auf Intensivstation im Krankenhaus versorgt.

Im Gegensatz zu Verkehrsunfällen, bei denen ein Canide tödlich verletzt wurde und sofort von einem „gestorbenen Wolf“ berichtet wird, reichen bei Wolfsangriffen gegen Weidetiere, Haustiere oder gar Menschen, weder Augenzeugenberichte noch weitere Indizien aus, um „Wolf“ als Täter feststellen zu dürfen. Erst wenn das Senckenberg-Institut in FfM. oder aber das Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung aus DNA-Proben sicher erkennen können, dass es sich ihren Ergebnissen nach um Wolf gehandelt hat, darf offiziell von einem Wolfsangriff gesprochen werden. In der Vergangenheit gab es Fälle, bei denen die beiden Referenzinstitute Hund oder Fuchs nachwiesen, die Wissenschaftler des forensische Institut ForGen in Hamburg an B-Proben aber „Wolf“ oder zumindest Wolfshybride nachweisen konnte.

Was wird bei der offiziellen Beprobung heraus kommen?

ForGen muss sich in regelmäßigen Abständen der Überprüfung der Qualität ihrer Arbeit unterziehen, um als Gerichtsgutachter DNA-Proben auswerten und zuordnen zu dürfen. Dazu hat das Institut eine umfangreiche Datensammlung von DNA-Proben angelegt und hat Zugriff auf weitere wissenschaftliche Ergebnisse anderer Forschungseinrichtungen. So sind die Genetiker in der Lage nicht nur sehr sicher zwischen Wölfen, Wolfshybriden und Hunden unterscheiden zu können, sie können sogar den Rassemix eines Hundes nachweisen, somit die Rassen seiner Vorfahren.

Der Fall im Elbe-Elster-Kreis wird gegenwärtig vom Landesamt für Umwelt (LfU) Brandenburg untersucht. Unter anderem, so die Polizei, sollen dort die Proben aus den Wunden des Opfers auf Speichel und DNA untersucht werden. Würde sich der Verdacht „Wolf“ als Täter bestätigen, wäre das der erste offiziell nachgewiesene Wolfsangriff gegen einen Menschen auf deutschem Boden seit der Wiederansiedlung der Wölfe in Deutschland seit 2000.

Wölfe in einer Kulturlandschaft

Angesichts der in Kirchenbüchern der Vergangenheit aufgezeichneten Angriffe von Wölfen gegen Menschen, war ein solcher Vorfall nicht eine Frage des Ob, sondern eine Frage des Wann das wieder passieren würde. Nicht umsonst hatten die Menschen des 18. Und 19. Jahrhunderts alles daran gesetzt, die Wölfe aus der zunehmend dichter besiedelten und landwirtschaftlich genutzten Fläche wieder zu vertreiben oder sie zu töten. Anfang des 20. Jahrhunderts galten die Wölfe als erfolgreich vom deutschen Boden vergrämt.

Interessenverbände wie der NABU oder auch der WWF, die für Projekten rund um die Wölfe Zuwendungen aus Ministerien und Behörden bekommen, verkaufen sogenannte Wolfspatenschaften an Bürger, die damit etwas für den Naturschutz tun wollen. Diese NGOs begleiten die Wiederansiedlung des Spitzenprädators seit dem Nachweis des ersten Rudels in der Lausitz mit großem Marketingaufwand. Viele der Versprechungen der „Experten“ dieser Interessenverbände sind inzwischen von der Realität erschreckend eindeutig widerlegt.

Das problematische Verhältnis der NGOs zur Realität

So wurde in Hochglanzbroschüren, in Zeitungsartikeln und in Radio- sowie Fernsehsendungen behauptet, Wölfe seien von Natur aus scheu und mieden Menschen sowie deren Ansiedlungen. Heute weiß man, dass Wölfe keinerlei Scheu haben, sich bis auf wenige Meter Menschen zu nähern und durch die Siedlungen zu streunen. Und obwohl Wölfe nach Aussagen der Verbände „nachtaktiv“ seien, werden sie ständig am hellen Tag beobachtet. Rinder, Pferde, Esel, Lamas, alles Tiere, die die Wölfe angeblich fürchten würden und die weder Schutz bedürften oder gar als Bewacher von Schafen oder Ziegen gegen die Wölfe eingesetzt werden sollten, werden inzwischen routiniert von Wölfen getötet und verzehrt.

Dennoch sieht sich die Bundesregierung Scholz in Person der Bundesumweltministerin Steffi Lemke nicht genötigt, den vielen Forderungen von Weidetierhaltern und bedrohter Landbevölkerung nach einer sinnvollen Regulierung der Bestandsdichte nachzukommen. Man kann aufgrund der offiziell vom Ministerium verbreiteten Kopfzahlen der angeblich in Deutschland 1.339 lebenden Wölfe, durchaus behaupten, dass Lemke keine Ahnung von der tatsächlichen Population dieses großen Caniden hat.

Wölfe lernen durch Erfahrung

Fachleute gehen davon aus, dass mindestens das Dreifache der von Lemke abgesegneten Bestandszahlen der Wölfe, durch die deutschen Lande streifen. Schon seit langem warnen Menschen, die schon auf Wölfe getroffen sind oder durch Wölfe Schäden erleiden mussten davor, dass die Wölfe durch den strengen Schutzstatus lernen, dass von Menschen in Deutschland keinerlei Gefahr ausgeht.

Vor diesem Hintergrund bekommt die Behauptung der „Experten“ der Interessenverbände, von den Wölfen gehe keine Gefahr für Menschen aus, einen ganz eigenen Geschmack.

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Klaus Kelle, Chefredakteur