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Politik ist machbar, Herr Nachbar! Wer einen starken Willen hat, kann etwas verändern…

Liebe Leserinnen und Leser,

die Älteren von Ihnen werden sich noch an die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher erinnern. Eine phantastische Frau, Eine Konservative. Eine meiner politischen Heldinnen. Eine, die Großbritannien in den 90er Jahren zum Guten veränderte. O.k., gegenüber den Deutschen war sie stets skeptisch, hatte die Furcht, dass der wirtschaftkiche Riese den Ton in Europa bestimmen würde nach einer Wiedervereinigung, während das einstige britische Commonwealth dahinschmolz. Aber – nebenbei erinnert – war die zeitgleiche Amtszeit von Thatcher, dem US-Präsidenten Ronald Reagan, dem deutschen Bubndeskanzler Helmut Kohl und dem Papst aus Polen, Johannes Paul II, ein entscheidender Faktor für den Zusammenbruch der Sowjetunion und des Warschauer Paktes. Aber das ist eine andere Geschichte.

In Großbritannien war es vor Thatcher so, dass die Gewerkschaften das Recht und die Macht hatten, ganze Wirtschaftszweige komplett lahmzulegen. Grund war das sogenannte Closed-Shop-Prinzip, das den Gewerkschaften die Möglichkeit gab, die Einstellung von nichtorganisierten Beschäftigten in ein Unternehmen zu verhindern. Heißt: Betriebe durften Arbeitnehmer nur einstellen, wenn die Gewerkschaftsvertreter zustimmten. Qualifikation egal, Hauptsache Mitglied. Spötter könnten sagen, so ähnlich wie bei der Frauenquote in Deutschland…

Als 1983 die Bergarbeiter mal wieder einen Streit begannen, wagte die konservative Regierungschefin den Krieg. Arthur Scargill, Chef der Bergarbeiter-Gewerkschaft, hielt damals mit mobilen Streitkposten das ganze Land in Schach. Diese Streikposten verhinderten teils mit roher Gewalt, dass arbeitsbereite Arbeiter die Minen betreten konnten. Wer arbeiten wollte, weil er das Geld dringend brauchte, um mit seiner Familie zu überleben, wurde in gepanzerten Bussen, begleiten von riesigen Polizeiaufgeboten in die Minen gebracht. Wütende Gewerkschafts-Aktivisten (Sie kennen den Begriff „Aktivisten“ von Lützerath) beschimpften die Kollegen und bewarfen die Busse mit Steinen.

Anders als unsere deutschen Politiker heute war Thatcher damals allerdings gut vorbereitet auf den weiteren Verlauf des Ereignisse. Bevor die Schlacht begann, hatte sie dafür gesorgt, dass ausreichende Kohlevorräte in den Kraftwerken vorhanden war, auch durch Importe. Sie hatte da, wo es möglich war, auf ölbefeuerte Energieerzeugungsanlagen umgestellt. Und auch die Polizei war bestens vorbereitet, den Arbeitskampf der streikenden Bergarbeiter unter Kontrolle zu bekommen.

Die Steikenden erhielten zwar ein Ausfallgeld von ihren Gewerkschaften, doch je länger der Arbeitskampf dauerte, desto leerer wurden die Kassen. Und nach fast einem Jahr kapitulierten die Bergarbeiter.

Was lernen wir aus den damaligen Ereignissen?

Veränderungen sind möglich, wenn man Politiker wählt, die sich dafür interessieren.
Veränderungen sind möglich, wenn man Politiker wählt, die den Willen und die Durchsetzungskraft dafür haben.
Veränbderungen sind möglich, wenn man einen Plan hat.

Kennen Sie irgendeinen Politiker in Deutschland, der bereit wäre, so etwas durchzuziehen wie Margaret Thacher damals? Ich nicht. Nicht einen. Das war übrigens nicht immer so.

Es waren ausgerechnet Sozis, die im Kanzleramt das Richtige getan haben, ohne Rücksicht auf Parteigedöns und die Liebe ihrer Genossen. Helmut Schmidt beim NATO-Doppelbeschluss. Und Gerhard Schröder bei Hartz IV.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur