BERLIN – Die Steuerpolitik ist derzeit ein zentrales Thema in Deutschland, während die schwarz-rote Koalition aus Union und SPD vor der Herausforderung steht, einen ausgeglichenen Haushalt zu sichern und gleichzeitig die Bürger zu entlasten. Die Diskussionen drehen sich um Einkommensteuer, Unterneh…
Ola Källenius, Vorstandschef der Mercedes Benz Group AG und des europäischen Automobilverbands Acea wagt etwas, bei dem unsere politischen Anführer bisher nur drumherum schwurbeln. Wenn Verbrennerautos ab 2035 in den Staaten der Europäischen Union (EU) verboten würden, drohe der Zusammenbruch des europäischen Automobilmarktes, sagte Källenius jetzt im Gespräch mit dem „Handelsblatt“. Und: Vermutlich werde dann die Nachfrage nach Verbrennern kurz vor dem Verbot noch einmal explodieren: „Das nützt dem Klima gar nichts.“
Dabei ist der Mercedes-Chef gar nicht grundsätzlich gegen Elektromobili…
Gastbeitrag von DIRK BRANDES, MdB
Unser Geldsystem steckt in einer tiefen Krise. Die Preise steigen, das Ersparte verliert an Wert, und der Staat macht Schulden in immer exzessiverem Ausmaß. Viele Menschen spüren längst: Dieses System funktioniert nicht mehr. Dennoch wird es von der Politik küns…
Düsseldorfer StartUp von Amis aus der Portokasse gekauft
Ist KI für Sie persönlich ein Thema? KI – Künstliche Intelligenz – oder wie es eigentlich weltweit heißt AI (artificial intelligence) ist ein Teilgebiet der Informatik, das unser Leben erleichtern soll und auch kann. Was viele junge Leute faszinierend finden, ist dass diese Systeme fähig sind, ihre…
Mir kann niemand erzählen, dass der Skandal um das ARD-Sommerinterview mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel nicht zumindest mit Duldung von ganz oben im Sender stattgefunden hat. Die Sommerinterviews, deshalb heißen die ja so, finden traditionell immer unter freiem Himmel und möglichst bei Sonnens…
Bereits im März dieses Jahres habe ich mir erlaubt, in einem Beitrag hier vor einem im April bevorstehenden Börsen-Crash zu warnen.
Wer meinen Rat damals gefolgt ist, der konnte nicht nur seine Investitionen absichern, sondern auch bei einer guten Short-Position auf fallende Kurse setzen.
Au…
Neues Buch von Alexander Teske gibt erschütternde Einblicke in das ÖR-System
Die ARD Tagesschau war über Jahrzehnte der Orientierungsanker der Deutschen schlechthin. Als lange einzige Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen, da es ja nichts anderes als die ARD im Westen Deutschlands gab, hatte sie ein Monopol für die Meinungsbildung der Bevölkerung.
Und zum Erfüllen de…
Der Einzug des digitalen Lebens hat unsere menschlichen Aktivitäten grundlegend verändert, indem er unsere Fähigkeiten erweitert und gleichzeitig jahrtausendealte Traditionen verdrängt. Mit dem flächendeckenden Zugang zu codebasierten Systemen, die in das Leben von Milliarden Menschen Einzug gehalt…
Sind seine Umsatzeinbrücke bei Tesla der wahre Grund?
Der Tech-Milliardär und CEO von Tesla, Elon Musk, schmeißt bei der Trump-Administration hin. Seine Zeit als „spezieller Regierungsangestellter bei der Abteilung für Regierungseffizienz geht zu Ende“, schrieb Musk auf seinem Netzwerk X. Mainstreammedien in Washington berichten, vor dieser Entscheidu…
Aus dem roten Hannover dringt eine Nachricht in die Welt, die man so erstmal gar nicht glauben mag. Die örtliche Sparkasse, bei der Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ein Konto hat, schreibt diesem Konto Überweisungen, die aus Russland kommen, nicht mehr gut. Das berichtet die BILD, wonach dem 81-Jährigen danach inzwischen fast eine halbe Million Euro vorenthalten wurden.
Schröder war von 1998 bis 2005 Bundeskanzler, und bezeichnet sich als „Freund“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Nach seiner Amtszeit als deutscher Regierungschef wurde er schnell der wichtigste Kreml-Lobby…
Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Quartal 2025 einen Gewinneinbruch von 41 Prozent verbuchen müssen. Nach dem schwachen Vorjahr beläuft sich der Gewinn in den ersten drei Monaten des Jahres auf noch 2,19 Millionen Euro.
Als wichtigen Grund für die Entwicklung nannte das Wolfsburger Weltuntern…
Bernd Beetz, Miteigentümer der Kaufhauskette „Galeria“ hat zugegeben, dass sein Unternehmen „im Moment“ hinter den eigenen Erwartungenliege. Gegenüber dem Magazin „Focus“ sagte Beetz, die geplante Umsatzsteigerung um 500 Millionen auf dann 2,5 Milliarden Euro sei erst in „zwei, drei Jahren“ zu err…
Die Anzeichen verdichten sich, dass der vom US-Präsidenten Donald Trump ausgelöste weltweite Handelskrieg ein Rohrkrepierer besonders für die amerikanische Wirtschaft werden könnte.
Wie die amerikanische Nachrichtenagentur Bloomberg mitteilt, die gerade aus dem inneren Kreis der Korresponden…
Man kann nicht sagen, dass sich mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten nichts verändert. Heute Morgen zum Beispiel schlagen die von den USA verhängten „Strafzölle“ an den internationalen Aktienmärkten voll durch.
So brach der Deutsche Aktienindex (DAX) beim Handelsauftakt um 10 P…
Aus dem roten Hannover dringt eine Nachricht in die Welt, die man so erstmal gar nicht glauben mag. Die örtliche Sparkasse, bei der Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ein Konto hat, schreibt diesem Konto Überweisungen, die aus Russland kommen, nicht mehr gut. Das berichtet die BILD, wonach de…
Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Quartal 2025 einen Gewinneinbruch von 41 Prozent verbuchen müssen. Nach dem schwachen Vorjahr beläuft sich der Gewinn in den ersten drei Monaten des Jahres auf noch 2,19 Millionen Euro.
Als wichtigen Grund für die Entwicklung nannte das Wolfsburger Weltuntern…
Bernd Beetz, Miteigentümer der Kaufhauskette „Galeria“ hat zugegeben, dass sein Unternehmen „im Moment“ hinter den eigenen Erwartungenliege. Gegenüber dem Magazin „Focus“ sagte Beetz, die geplante Umsatzsteigerung um 500 Millionen auf dann 2,5 Milliarden Euro sei erst in „zwei, drei Jahren“ zu err…
Die Anzeichen verdichten sich, dass der vom US-Präsidenten Donald Trump ausgelöste weltweite Handelskrieg ein Rohrkrepierer besonders für die amerikanische Wirtschaft werden könnte.
Wie die amerikanische Nachrichtenagentur Bloomberg mitteilt, die gerade aus dem inneren Kreis der Korresponden…
Gastbeitrag von DIRK BRANDES, MdB
Unser Geldsystem steckt in einer tiefen Krise. Die Preise steigen, das Ersparte verliert an Wert, und der Staat macht Schulden in immer exzessiverem Ausmaß. Viele Menschen spüren längst: Dieses System funktioniert nicht mehr. Dennoch wird es von der Politik künstlich am Leben gehalten – durch eine massive Ausweitung der Geldmenge, immer neue „Rettungspakete“ und eine Zentralbank, die sich längst von ihrem ursprünglichen Auftrag, Geldwertstabilität zu sichern, verabschiedet hat.
Gerade in Deutschland ist das besonders deutlich: Die Staatsverschuldung ste…
Sind seine Umsatzeinbrücke bei Tesla der wahre Grund?
Der Tech-Milliardär und CEO von Tesla, Elon Musk, schmeißt bei der Trump-Administration hin. Seine Zeit als „spezieller Regierungsangestellter bei der Abteilung für Regierungseffizienz geht zu Ende“, schrieb Musk auf seinem Netzwerk X. Mainstreammedien in Washington berichten, vor dieser Entscheidung habe es kein Gespräch zwischen Musk und dem Präsidenten Donald Trump darüber gegeben.
Wahr ist aber, dass Musks 130-tägige Amtszeit als spezieller Regierungsangestellter sowieso zum 30. Mai, also morgen, enden sollte.
„Die Doge-Mission wird mit der Zeit nur noch stärker werden, da sie in de…
Ist KI für Sie persönlich ein Thema? KI – Künstliche Intelligenz – oder wie es eigentlich weltweit heißt AI (artificial intelligence) ist ein Teilgebiet der Informatik, das unser Leben erleichtern soll und auch kann. Was viele junge Leute faszinierend finden, ist dass diese Systeme fähig sind, ihre Fähigkeiten eigenständig anzupassen und weiterzuentwickeln, also nicht nur wie bei den üblichen Computern einfach nur auszuführen, was zuvor programmiert wurde.
Uns Ältere fasziniert das auch, gleichzeitig bereitet es uns aber auch Sorgen
Denn wir haben Terminator und Matrix gesehen. Was, wenn ein allumfassendes globales Computersystem sich eines Tages verselbständigt und ganz ohne Menschen macht, was es für richtig hält?
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Und während wir uns noch darüber den Kopf zerbrechen, ob zum Beispiel Journalisten oder Autoren überhaupt noch gebraucht werden, wenn ein KI-System die Artikel anstelle unsereins verfasst, denken sie an den Universitäten und in Hackerclubs weltweit an die schöne neue Welt, wenn sie denn eine wird.
Ich war 2009 in Begleitung eines deutschen Politikers als Journalist mit zu einem Besuch an der Harvard Universität, die man wohl zurecht als eine der besten Lehr- und Forschungsstättenstätten der Welt bezeichnen darf. Damals wurden uns zwei Projekte vorgestellt und vorgeführt. Bei dem einen ging es um das Konzept der „Smart Cities“ und die tatsächlich überaus spannende Frage: Wie vermeidet man den gewaltigen Verlust an Lebenszeit, der einem Arbeiter in einer großen Fabrik in Taipeh über Jahre dadurch entsteht, dass er jeden Tag nach Schichtende eine Stunde lang auf dem riesigen Fahrradparkplatz des Unternehmens nach seinem Zweirad suchen muss, um damit nach Hause zu fahren?
Das andere Projekt zeigte, wie Roboter, künstliche Maschinen, auf Ansprache ihren Gesichtsausdruck veränderten, also durch unsere Stimmmodulation „begriff“, ob er jetzt freundlich lächeln oder ein trauriges Gesicht machen muss. Glauben Sie mir, da stehen sie daneben und denken: Das gibt’s doch gar nicht.
Aber inzwischen gibt es noch ganz andere Sachen
Ich habe einfach mal die KI gefragt und folgendes wurde sofort ausgespuckt:
„Künstliche Intelligenz (KI) birgt eine Vielzahl von Risiken und Gefahren, die sowohl kurz- als auch langfristige Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt haben können. Zu den Hauptbedenken gehören die Verbreitung von Falschinformationen und Manipulationen, die Konzentration wirtschaftlicher Macht bei wenigen Unternehmen, der Verlust von Arbeitsplätzen, Datenschutzbedenken und ethische Fragen. Darüber hinaus gibt es auch Sicherheitsrisiken und die Gefahr, dass KI für militärische Zwecke missbraucht wird.“
Und das ist der Grund, warum die USA, die EU und zunehmend auch der Deutsche Bundestag beginnen, das Thema ernst zu nehmen. 2024 haben sie ein KI-Gesetz beschlossen, das den Einsatz Künstlicher Intelligenz für die Mitgliedsstaaten verbindlich regeln soll. Das ist wirklich mal etwas Sinnvolles, wo europäische Zusammenarbeit gefragt ist.
Gestern wurde bekannt, dass ein deutsches KI-StartUp aus Düsseldorf namens Cognigy von einem Ami-Konzern für 955 Millionen US-Dollar gekauft worden ist. Der Kaufbetrag für das 250-Mitarbeiter-Unternehmen wurde einfach überwiesen vom laufenden Geschäftskonto. Eine Finanzierung durch eine Bank brauchte es bei so einer läppischen Summe nicht.
Mit 170 Millionen US-Dollar Risikokapital wurde Cognigy einst gegründet, einer der Eigentümer ist übrigens Axel Springer. Jetzt vor dem Börsengang ist Cognigy bereits eine Milliarde wert. KI ist die Zukunft, ob wir das wollen oder nicht, machen wir das Beste daraus!
Als ich vor fast 30 Jahren in Freiburg für den Badischen Verlag arbeitete, gab es da bei der Zeitungsproduktion noch sogenannte Metteure, das waren Schriftsetzer, die an Leuchttischen standen und mit einem scharfen Messer („Cutter“) die Seiten für den Druck manuell vorbereiteten.
Einer der schon älteren Kollegen, den ich besonders in Herz geschlossen hatte, hantierte beim Seitenaufbau mit seinem Schneidewerkzeug wie einst D’Artagnan von den „Drei Musketieren“ mit dem Säbel beim Fechtkampf. Einfach perfekt. „Das ist alter Wiener Schule, Klaus“, sagte er mehr als einmal an solchen gemeinsamen Abenden in der Produktion.
Doch dann kam der Tag, an dem die Seitenproduktion digitalisiert wurde. Er verstand gar nicht, was die jungen Herren in den Maßanzügen ihm und uns allen erklärten. „Ja, aber wo machen wir denn demnächst die Seiten“, fragte er fast verzweifelt, um zu erfahren, dass das nun die Redakteure selbst am Computerbildschirm tun werden. Keine Leuchttische, keine Cutter und auch keine Metteure mehr.
Der bayerische E-Flieger-Hersteller Lilium bekommt jetzt dich keinerlei Förderung aus dem Bundeshaushalt. Zwar hatte die bayerische Staatsregierung erst kürzlich beschlossen, dem innovativen Unternehmen in Oberpfaffenhofen mit einer Haftungsübernahme von 50 Millionen Euro unter die Arme zu greifen, aber nun fällt Berlin den Bayern in den Rücken. Angeblich müsse damit gerechnet werden, dass Lilium (1000 Mitarbeiter) spätestens in einem Jahr erneut in Liquiditätsprobleme rutsche, befürchten die Bundes-Haushälter. Außerdem gäbe es nur wenige private Investoren, die Interesse daran zeigten, Lilium dauerhaft zu finanzieren.
„Eine Hilfe für Lilium halte ich für falsch“, sagte etwa der Berichterstatter der FDP, Frank Schäffler, in einem Interview. Und weiter: „Wenn Bayern diese Subvention eingehen will, dann soll es dies alleine tun.“
Bayern Ministerpräsident Markus Söder sagte heute vor dem CSU-Parteitag, das Bundeskanzleramt habe ihm versichert, dass noch nichts „abschließend entschieden“ sei. Zugleich wittert er eine bewusste Benachteiligung seines Bundeslandes durch die Ampel-Regierung. Ohne Finanzhilfen vom Bund werde erneut eine Zukunftstechnologie Deutschland verlassen, während „alte Technologien“ im Norden wie Schiffswerften mit viel Geld gerettet würden.
Erzürnt ist man beim Flugzeugbauer in Oberpfaffenhofen auch auf das Magazin „Wirtschaftswoche“, in dem Thomas Stölzel am 8. Oktober kommentiert hatte, warum „der Staat Lilium nicht retten sollte“.
Mit einem „Offenen Leserbrief“ reagierte das Unternehmen mit harten Fakten. In dem Schreiben heißt es, man könne natürlich Stölzels Meinung sein, aber es wäre gut gewesen, wenn er für diese Meinung wenigstens ein paar Argumente vorbringen könnte. Das sei allerdings nicht der Fall. Stattdessen erzähle er „Ammenmärchen“.
Herr Stölzel kenne Lilium und seinen Jet überhaupt nicht, spräche in seinem Kommentar von 36 Triebwerken, wo es nur 30 habe.
Die Kerntechnologien von Lilium und die eigens entwickelten Batterien seien mit den „besten Partnern aus der ganzen Welt entwickelt“ worden – das Ergebnis von zehn Jahren Forschung und Entwicklung und Testflügen. Mit vier jungen Gründer hat Lilium begonnen, doch dann seien über die fünf bisherigen Jahre „immer mehr erfahrene Ingenieure von Airbus, Rolls-Royce, Honeywell, BAE Systems und Leonardo“ hinzugekommen.
Und ein nicht von der Hand zu weisendes Argument des Flugzeugbauers: Noch nie habe es ein Flugzeugprogramm in der Geschichte der Luftfahrt gegeben, das bereits vor seinem Erstflug so viele Bestellungen eingesammelt hat wie der Lilium Jet.
Das Lilium-Schreiben endet mit:
„Wir sind davon überzeugt, dass die rasante Entwicklung der Batterietechnik es möglich machen wird, in den 30’er Jahren einen konventionell startenden 50-Sitzer mit einer Reichweite von 1.000 Kilometer zu bauen. In den 40‘er Jahren sollte ein Lilium Airliner bereits 100 Pax über 2.000 km transportieren können. Dann wären 80 Prozent aller Flüge elektrisch und damit CO2-frei. Welche bessere Hoffnung für die Dekarbonisierung der Luftfahrt gibt es sonst?“
Moderne Technologie hat es schwer in Deutschland. Wer jüngste Berichterstattung im Handelsblatt, in der WELT oder dem Münchner Merkur verfolgt, sieht diese These bestätigt. Aber der Reihe nach.
Beim elektrischen Flugzeugpionier Lilium in Gauting bei München läuten nach übereinstimmenden Medienberichten die Alarmglocken. Das Geld reicht nicht, um das Programm zur Serienreife zu bringen. Internationale Investoren haben schon 1,5 Milliarden Dollar investiert und fordern jetzt ein Signal, ob Deutschland an elektrischer Luftfahrt überhaupt interessiert ist. Erst dann wollen sie weiter investieren. Das gewünschte „Signal“ wäre ein Darlehen über 100 Millionen Euro der bundeseignen KfW-Bank. Aber die Politik tut sich schwer. Seit über einem Jahr wartet Lilium auf eine Entscheidung. Im Ausland werden Projekte der elektrischen Luftfahrt schon längst mit großen Beträgen gefördert. Das veranlasst Investoren und Management, über Alternativen zum Standort Deutschland nachzudenken. Gespräche laufen nach Presseberichten in China, Amerika und Saudi-Arabien, aber auch in Frankreich.
Wiederholt sich Geschichte?
Airbus kennt heute jeder. Das Unternehmen ist schon seit einigen Jahren die Nr. 1 der Flugzeughersteller. Es gilt weltweit als französisches Unternehmen oder zumindest französische Erfindung. Dabei stammen die Idee und der erste wesentliche Antrieb zu Airbus von deutschen Luftfahrt-Ingenieuren. Sie wollten Mitte der 60er Jahre Fliegen für alle ermöglichen mit innovativen Technologien aus Europa. In Frankreich gab es für die Demokratisierung der Fliegerei zunächst wenig Begeisterung. Französische Ingenieure waren damals der Faszination des Überschallflugs erlegen, ihr Fokus lag auf der französisch-britischen Kooperation Concorde. Kein Wunder, dass Airbus als Firma zuerst in Deutschland registriert und die Markenrechte in Deutschland gesichert wurden.
Ende der 60er Jahre öffneten sich die französischen Ingenieure der deutschen Idee von Airbus. Denn immer deutlicher war geworden, dass mit Überschall alleine die Nachfrage nach Flugzeugen nicht gedeckt werden könnte. Die französische Luftfahrtindustrie hatte mit einigen nationalen Flugzeugprogrammen auch schmerzlich erfahren, dass sie allein im Wettbewerb mit den Marktführern aus Amerika keine Chance hatten.
Airbus hat fast 30 Jahre gebraucht, um sich im Markt als echte Alternative zu Boeing, Lockheed und McDonnell Douglas zu etablieren. Es hat sich mit Innovationen (zB Fly-by-wire) durchgesetzt, die die amerikanischen Wettbewerber erst deutlich nach Airbus eingeführt hatten. Die US-Luftfahrt war dabei immer im Vorteil. Denn sie profitierte nicht nur von hochprofitablen Rüstungsgeschäften, sondern auch von massiver staatlicher Technologieförderung. Frankreich war aber inzwischen wild entschlossen, Airbus zum Erfolg zu führen, vor allem wegen der strategischen Bedeutung einer eigenen Luftfahrtindustrie.
In Deutschland herrschte jedoch große Skepsis
Man zweifelte an den neuen Technologien, scheute das Risiko eines angeblichen Milliardengrabs und auch den transatlantischen Konflikt. Nur der bayerische CSU-Chef Franz-Josef Strauß plädierte von Anfang an für eine staatliche Förderung von Airbus. Mit seinen industriepolitischen, geo- und technologiepolitischen Gründen wurde er allenfalls bei den Kanzlern Kiesinger und Schmidt gehört. Brandt und Kohl konnte er immer nur unter Hinweis auf die Notwendigkeit deutsch-französischer Kooperation davon überzeugen, weiteren Subventionen zuzustimmen.
Wie geht’s weiter bei Lilium?
Das Münchner Unternehmen Lilium ist heute der deutsche Pionier in der elektrischen Luftfahrt und weltweit Branchenführer mit seinem Lilium Jet. Die Anfänge klingen wie eine Wiederholung der Airbus-Gründung: Vier deutsche Luftfahrtingenieure wollen elektrisches Fliegen für alle ermöglichen und mit regionalem Lufttransport einen Beitrag zur Dekarbonisierung der Luftfahrt leisten. Sie gründen ein Start-up, sammeln 1,5 Mrd Euro ein und bewiesen mit zwei Demonstratorfliegern, dass elektrisches Fliegen auch als Senkrechtstarter möglich ist. Lilium sichert sich Patente für seine bahnbrechenden Technologien beim elektrischen Jet-Antrieb, bei Batterietechnik und Flugsteuerung. Über 100 Festbestellungen und mehr als 600 Vorbestellungen hat das Unternehmen verbucht. Jetzt steht Lilium nur wenige Monate vor dem Erstflug seines Jets. Für 2026 wurde den Kunden die erste Auslieferung versprochen.
Aber die deutschen Ingenieure treffen auf Widerstand – und nirgends so stark wie in Deutschland. Grüne und in Bayern Aiwangers Freie Wähler wittern Luftfahrt nur für Reiche und kaschieren damit doch nur ihre Technologieskepsis. Sie ignorieren, dass Lilium in einem Senkrechtstarter für sechs Personen nur das erste Projekt sieht. Die Vision des Unternehmens sind Regionalflugzeuge für den Transport von 40 bis 50 Personen in rund 10 Jahren mit einer Reichweite von 1.000 km und 80- bis 100 Personen in rund 20 Jahren mit einer Reichweite von 2.000 km. 80 Prozent aller Flüge weltweit sind unter 2.000 km. Lilium baut auf eine rasante Entwicklung der Batterietechnik.
In Amerika, China, Großbritannien und Frankreich wird die elektrische Luftfahrt bereits massiv aus Staatsmitteln gefördert
China hat elektrische Luftfahrt zu einem Ziel seines Fünf-Jahres-Plans gemacht. Deshalb hat die weltgrößte Batteriefirma CATL kürzlich ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Flugzeughersteller COMAC gegründet. Man will einen 19-Sitzer Elektroflieger bauen. CATL ist im Juli auch Großaktionär bei Autoflight geworden, einem Unternehmen für Drohnen und Elektroflugzeuge mit Standorten in Shanghai und Augsburg. Die chinesische Strategie bestätigt die Vision der Lilium-Ingenieure. Amerikanische Unternehmen aus der Lufttaxi-Branche wie Joby und Archer haben bereits viele Hundert Millionen Dollar an staatlichen Subventionen bekommen. Auch Vertical in England und französische Startups sind mit dreistelligen Millionenbeträgen gefördert worden.
Vor diesem Hintergrund hatte Lilium in München und Berlin um ein Darlehen ersucht. Da sich die deutsche Politik nicht bewegt, schwärmen die Manager von Lilium jetzt aus ins Ausland, um neue Investoren zu suchen. „Es geht um das Überleben des Unternehmens,“ sagt ein Branchenkenner im Hintergrundgespräch mit KELLE. „Ohne Staatsgeld ist noch kein Luftfahrtprogramm erfolgreich geworden. Keins.“ Der Insider weiter: „Wenn Deutschland nicht bereit ist, dann muss die Zukunft im Ausland gesucht werden. Nur so ist Wettbewerbsfähigkeit zu halten, obwohl das Unternehmen weltweit über die vielversprechendste Technologie verfügt.“
Die Zukunft von Lilium in Deutschland liegt jetzt in den Händen der Bayerischen Staatsregierung. Sie muss eine Bürgschaft in Höhe von 50 Millionen Euro für das Darlehen der KfW abgegeben. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) haben für den Bund längst grünes Licht gegeben. Der Ball liegt aber bei Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW). Aiwanger scheut den Widerstand aus seiner Fraktion, wo man eher die Interessen der Landwirtschaftim Auge zu haben scheint statt Technologien der Zukunft. Dann käme es auf Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an. Wird er sich als Erbe von Franz-Josef Strauß bewähren?
Oder wird Lilium demnächst auch nur ein in Deutschland gegründetes Unternehmen sein, das seine Zukunft in Frankreich, China oder Amerika erlebt?
Die Saudis haben das gewaltige Potential als erste erkannt
In Gauting am Flughafen Oberpfaffenhofen bei München wird die Zukunft der Luftfahrt neu gedacht und neu entwickelt. Lilium, so heißt das StartUp, sein Geschäft nennt sich disruptive Luftfahrttechnik. Hinter Lilium stecken vier brillante Köpfe, die sich an der TU München kennengelernt haben und seit 2015 intensiv Gedanken darüber machen, wie die Luftfahrt der Zukunft aussehen wird: Daniel Wiegand, Sebastian Born, Patrick Nathen und Matthias Meiner. Die Flugtaxis, die sie hier entwickeln, werden nicht mit Kerosin betrieben, sondern mit Batterien – E-Mobilität über den Wolken.
Wiegand, gebürtig aus Tübingen und aufgewachsen in Freiburg, ist der Mann, der das Unternehmen gegründet hat – Master-Abschluss an der Technischen Universität in München im Fach Luft- und Raumfahrttechnik mit Schwerpunkt auf Flugantriebssystemen. Sein erstes Patent meldete er an, als er noch das Gymnasium besuchte. „Jugend forscht“ hat er gewonnen, Deutschlands bekanntesten Technik-Wettbewerb, und mit 14 Jahren fing er mit dem Segelflug an, war schon Pilot, bevor er Auto fahren durfte.
Das Team um Wiegand ist dabei, die Luftfahrt zu revolutionieren mit ihren Elektrofliegern VTOL (Vertical Take-Off and Landing), die senkrecht starten und landen. Mehr als 300 Kilometer Reichweite bei einer Höchstgeschwindigkeit von 250 Kilometern pro Stunde soll der Flieger bis 2030 schaffen, heute sind es bereits 175 km. Deshalb sieht sich Lilium auch nicht als innerstädtisches Lufttaxi, sondern als Regionalflieger für Städteverbindungen. Komplett emissionsfrei und damit das umweltfreundlichste Flugzeug überhaupt.
Wie so oft sind es internationale Investoren, die das gewaltige Potential von Lilium als erste erkannt haben. 1,5 Milliarden Dollar sammelte das Unternehmen bisher ein, nur ein kleiner Teil – etwa 30 Millionen Euro – davon in Deutschland. Doch jetzt reiste eine Delegation aus Saudi-Arabien an, um in Gauting den Vertrag für die Bestellung von 50 Flugzeugen zu unterschreiben – bei einer Option für weitere 50 Jets.
Sechssitzer mit noch geringer Reichweite
Bisher schafft der eVTOL-Jet, der als Vier- und Sechssitzer produziert wird, gerade einmal 175 Kilometer. Kann man die nicht einfacher mit der Bahn fahren? „Von Nürnberg zum Münchner Flughafen gibt es keine direkte Bahnverbindung“, entgegnet Medienmanager Rainer Ohler gewinnend im Gespräch mit KELLE. „Weltweit ist fehlende Verkehrsanbindung noch ein viel grösseres Thema. Wenn jeden Morgen mehr als 700 Hubschrauber nach Sao Paulo reinfliegen und abends zurück, ist das nur eines von vielen weiteren Beispielen. Ich könnte auch die West-Ost-Verbindungen in Florida oder die griechischen Inseln oder die Strecke Nizza-St. Tropez nennen.“
Und die Saudis, die gerade mit einer 50-köpfigen Delegation da waren, haben ambitionierte Pläne
„Wir wollen die Art zu Reisen neu definieren“, sagte Saudia-Generaldirektor Ibrahim Al-Omar bei der Vertragsunterzeichnung. Saudi-Arabien baut derzeit seine Verkehrs-Infrastruktur massiv aus. Dahinter stecken Überlegungen, die auch in Katar, Dubai und anderen Staaten des Nahen Ostens auf der Tagesordnung stehen: Wovon leben wir weiter gut und gerne, wenn das Erdöl einmal versiegt in ferner Zukunft?
Die Lilium-Flieger seien prädestiniert, um zum Beispiel Passagiere vom Flughafen in Dschidda ins knapp 100 Kilometer entfernte Pilgerziel Mekka zu bringen. Ein solcher Flug im Lilium-Flugtaxi soll etwa 200 Euro kosten, plant man bei der Fluggesellschaft Saudia, die nun die ersten 50 Maschinen erhält. Ein großer Schritt für die Entwicklung des bayerischen StartUps, das inzwischen an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet ist.
Wenn ich auf meinen Vorträgen frage, wie Geld entsteht, bekomme ich häufig die interessantesten Antworten: Es komme aus dem Automaten, aus dem Keller der Bank oder aus der Druckerpresse. Es ist essentiell wichtig zu verstehen, wie Geld entsteht, denn schon Henry Ford sagte damals zu seiner Zeit:
„…
WASHINGTON/NEW YORK – Die US-Handelsaufsichts- und Verbraucherschutzbehörde FTC hat Krypto-Firmen aufgrund möglicherweise irreführender Werbung ins Visier genommen.