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Wallets und Mining…der Bitcoin bietet mehr Chancen als Risiken

KLAUS KELLE

Liebe Leserinnen und Leser,

gestern Abend war ich bei einer hochinteressanten Veranstaltung im Bundestag, genau in einem Sitzungsraum im Paul-Löbe-Haus nebenan. Eingeladen hatte die fraktionslose Abgeordnete Joana Cotar, und als Redner war der österreichische Ökonom und Experte für Kryptowährungen Rahim Taghizadegan eingeflogen. Und, was soll ich sagen, die Bude war gerammelt voll, junge und alte Leute, Schlipsträger und Teenager in Jeans und Shirt.

Taghizadegan beendete seinen Vortrag mit dem Hinweis, die Politik müsse sich mit dem Bitcoin beschäftigen, einfach weil er seit 15 Jahren eine Realität ist.

Spontan dachte ich: Warum eigentlich?

Nach allem, was ich über den Bitcoin und andere Kryptowährungen weiß, funktioniert es am besten, wenn die Politik sich einfach heraushält.

Wie so viele Dinge reibungsloser laufen würden, wenn der Staat sich einfach heraushält, nicht reguliert, sondern dem Spiel des freien Marktes seinen Lauf lässt.

Soweit ich feststellen konnte, ist Joana Cotar die einzige Bundestagsabgeordnete, die sich regelmäßig und losgelöst von Parteigedöns mit diesem Thema im Bundestag beschäftigt.

Vor nicht allzu langer Zeit hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion einen Antrag zum Verbot bestimmter Bitcoin-Transaktionen eingebracht. Wie so oft mit guter Absicht, aber wenig durchdacht. Es ging um die Bekämpfung der „Geldwäsche“, ja, das ist ein wichtiges Thema. Aber so, wie die Union sich das vorstellt, kann man es nicht machen, ohne Kryptowährungen grundsätzlich in Frage zu stellen.

Mir geht es heute auch nicht darum, die Vorteile und Gefahren von Kryptowährungen zu thematisieren. Mir geht es darum, dass auch konservative Menschen alter Schule nicht von vornherein neue Entwicklungen ablehnen sollten, einfach weil sie neu sind.

Eine früherer inzwischen verstorbener Freund von mir, Direktor einer Bank und gewohnt, gute Geschäfte mit Handwerksmeistern und Produktionsbetrieben zu machen, winkte bei einem Viertele und Vesperplatte in seinem Haus im Schwäbischen ab, als wir auf den Einstieg von Facebook in den globalen Kapitalmarkt zu sprechen kamen. Das sei alles nur heiße Luft, eine Blase, die zwangsläufig nach kurzer Zeit platzen müsse. Was für ein dauerhaftes Multimilliardengeschäft Soziale Netzwerke, Youtube & Co. werden würden, dafür reichte seine Phantasie nicht aus.

Als Betrachter der Entwicklung, der Vor- und Nachteile begreift, und der sich mühsam angelesen hat, was mining und wallets sind, habe ich eine positive Grundhaltung zum Bitcoin.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur