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Israels Streitkräfte werden von Uncle Sam ausgebremst

Wandern in finsterer Schlucht (Teil 2): Warum Joe Biden einen Sieg Israels in Gaza unmöglich macht

Josef Hueber
Explosion eines Hochhauses in Gaza-Stadt, in dem Hamas-Terroristen versteckt waren.

Wie angekündigt soll nach den Beobachtungen zur kaum bis nicht um Objektivität bemühten Kommentierung des Krieges Israels gegen die islamistische Terrororganisation Hamas in den gleichschrittigen Altmedien (Teil 1) die Stimme der jüdischen Journalistin Caroline Glick zu Wort kommen.

Sie stellt die provokative These auf, dass die US Regierung , trotz offizieller Solidaritätsbekundungen, den Interessen Israels erhebliche Hindernisse in den Weg stellt.

Die zentralen Aussagen Ihres Beitrages sind im Folgenden, der besseren Lesbarkeit wegen,  systematisch in primär am Sinn orientierter Thesenform aufgeführt. Für die Übertragung aus dem Englischen ist der Autor dieses Artikels zuständig.

Glick: „Biden ist das Haupthindernis für einen Sieg Israels “

Das Dilemma: militärisch /diplomatisch

 Israel kann den Krieg nicht ohne US-Nachschub für die israelischen Verteidigungskräfte führen. Infolgedessen ist Israel den Richtlinien der US Regierung in Bezug auf das militärische Vorgehen verpflichtet. Israel wird jedoch den Krieg nicht gewinnen können, wenn es den Vorgaben der Biden-Regierung folgt. Gleichzeitig muss Netanyahu verhindern, dass die Feinde Israels (Libanon/Jemen/Iran) sich durch eine wahrnehmbare Kluft zwischen den USA und Israel ermutigt fühlen.

Die Forderung von US-Präsident Joe Biden, Israel solle „humanitäre Hilfe“ in den Gazastreifen zulassen, bedeutet von Israel zu verlangen, die Hamas mit Lebensmitteln, Wasser und Treibstoff zu versorgen.

Bidens implizite Aufforderung, primär das Leben von Zivilisten im Gazastreifen zu schonen, bedeutet zudem, dass weit mehr israelische Soldaten in den Kämpfen getötet werden, als dies im normalen Kriegsgeschehen der Fall wäre. So waren während der „humanitären Feuerpause“  die Kampfverluste der IDF überwiegend die Folge von Scharfschützenfeuer von Hamas-Terroristen, die sich in Gebäuden versteckt hielten, die die israelische Luftwaffe auf Druck der USA vor den Kämpfen nicht zerstört hatte.

 Die Frage der Geiseln

 Israel ist den Geiseln, ihren Familien und der gesamten israelischen Gesellschaft gegenüber verpflichtet, sie zu retten. Die Aussetzung der Offensive bedeutet jedoch eine Chance für die Hamas, sich zu reorganisieren und Israels Soldaten und Zivilisten dadurch zu gefährden. Laut einem Bericht der britischen Zeitung Daily Express, weiß Israel, wo sich die Geiseln befinden. Aber man hat sich entschieden, sie nicht zu befreien, weil die Hamas Zivilisten unter sie gemischt hat. Kollateralschäden unter den Palästinensern würde den Nachschub aus den USA riskieren.

Israel steht auch hier vor einem Dilemma. Es kann sich den Forderungen der Hamas beugen, wie dies derzeit geschieht. Die Offensive wird gelegentlich eingestellt, was für Israels Soldaten und Zivilisten jedoch eine Gefährdung bedeutet und Hamas in die Lage versetzt, ihre Streitkräfte neu aufzubauen und zu reorganisieren.

 Die Zahl der zivilen Opfer

 Biden räumte ein, dass die Zahl der tatsächlich durch israelische Bombardierungen ums Leben gekommenen Zivilisten unbekannt ist. Sie beruht auf Angaben des Gaza-Gesundheitsministeriums. Sie beinhaltet zudem die getöteten Terroristen. (Wie Fox News meldete, entschuldigte sich Biden kurz darauf bei muslimischen Vertretern dafür, dies gesagt zu haben.)

 Solidarität der USA mit Israel

 Die US-Regierung hat zwar ihre Solidarität mit Israel klar zum Ausdruck gebracht. Aber es gibt auch Hinweise darauf, dass Biden einen militärischen Sieg Israels erschwert, wenn nicht verhindert.

Wie ist das zu verstehen?

 Biden unterstützt den ägyptischen Präsidenten in dessen Weigerung, Menschen aus Gaza nach Ägypten fliehen zu lassen und von dort aus Drittländern aufzusuchen. Etwa eine Million Menschen, die während der Kämpfe das nördliche Ende des Streifens verlassen haben, konzentrieren sich deswegen nun im Süden. Unter ihnen befindet sich ein Großteil der Hamas-Kämpfer, die Israel vernichten muss, um den Krieg zu gewinnen. Diese Mischung aus Terroristen und Zivilisten, kombiniert mit der Forderung, Kollateralschäden unter den Zivilisten zu vermeiden, stellt für Israel eine nahezu unlösbare operative Herausforderung dar.

 Was kommt danach? Bidens Forderungen contra  Fragen der Sicherheit

Ziel Israels ist es nicht nur, die Hamas jetzt zu besiegen, sondern auch zu verhindern, dass sie sich unter anderem Namen wieder formiert und in einem Nachkriegs-Gaza erneut anti-israelische Terrorgruppen entstehen. Israel muss deswegen die ständige militärische Kontrolle über den gesamten Gazastreifen, auch mittels einer den Zugang kontrollierenden Seeblockade, behalten. Zusätzlich muss eine mehrere Kilometer breite Pufferzone auf der Gaza-Seite der Grenze eingerichtet werden, um zivile Gemeinden und Militärbasen in Israel vor einer Wiederholung des 7. Oktober zu schützen.

 Biden und seine Berater widersetzen sich einer geplanten israelischen Militärkontrolle über den Gazastreifen und der Einrichtung von Pufferzonen. Auch der Gedanke einer Seeblockade bzw. Absicherung der Grenze zur See nach Beendigung des Krieges wird nicht akzeptiert.

Die US- Regierung sieht die territoriale Nachkriegs-Lösung in einer von der Fatah kontrollierten Palästinensischen Autonomiebehörde. Die neue Gebietsregelung umfasst den Gazastreifen inklusive Judäa und Samaria. Dieser neue Staat erhält vollständige Souveränität. Dies würde jedoch  eine erneute existentielle Bedrohung für Israel bedeuten, da  Judäa und Samaria nur einen Steinwurf von allen größeren Bevölkerungszentren Israels entfernt sind und eine halbe Million Israelis in Städten und Dörfern Judäas und Samarias leben.

Diese Konzeption der jetzigen US-Administration ist für Israel inakzeptabel, da sie eine existentielle Bedrohung für den Fortbestand des jüdischen Staates bedeuten würde.

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Klaus Kelle, Chefredakteur