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Warum heute um 15 Uhr nicht mal wieder in die Kirche gehen?

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

In Deutschland ist Karfreitag, ein sogenannter „stiller Feiertag“. Und ja, still ist es heute. Geschäfte, Kneipen, Clubs – alles ist geschlossen. Manche erregen sich immer noch darüber. In der Regel Menschen, die den freien Tag gerne mitnehmen, sich aber nicht damit beschäftigen wollen, um was es an diesem Tag eigentlich geht.

Das ist so wie bei Weihnachten. Man glaubt nicht an Gott und an die Geburt seines Sohnes Jesus Christus damals in Bethlehem, sonnt sich darin, stolz verkünden zu können, man sei Atheist und Humanist, aber auf jeden Fall ganz anders als wir anderen Doofen, die immer noch diese seltsame Geschichte aus der Bibel glauben.

Aber die Haltung ist dann doch nicht so konsequent, auf die freien Tage im Dezember und das Weihnachtsgeld vom Arbeitgeber zu verzichten. So heroisch sind diese Leute dann doch nicht.

Und was ist dagegen zu sagen, einen Tag im Jahr mal „runterzukommen“?

Ich meine, selbst für Atheisten: Ausschlafen, in Ruhe mit der Familie frühstücken, spazieren zu gehen. Kann man doch machen.

Für Menschen wie mich, die glauben, gehört der Besuch der Messe am Gründonnerstag, die Karfreitagsliturgie und dann die Osternacht zum Jahreskalender fest dazu. Das plane ich im Jahreskalender ein wie Geburtstage von Freunden und Familienmitgliedern. Ostern – die Geschichte vom Leiden, Sterben und dann der Auferstehung Jesu – das ist eine gewaltige Geschichte, über die es sich wirklich lohnt, mal ein paar Minuten nachzudenken.

Für Journalisten ist dieser Tag eher ernüchternd

Denn die Nachrichten aus aller Welt sind heute genauso mies heute, wie an jedem anderen Tag im Jahr. Die Palästinenser schießen Raketen auf Israel, das schießt Raketen zurück. In Amsterdam streiten sie sich gerade über den Bau eines neuen Sex-Centers, wo dann 100 Prostituierte ihrer „Arbeit“ nachgehen sollen. In der Ukraine wird zerstört, getötet und vergewaltigt. China sanktioniert amerikanische Einrichtungen, wo Taiwans Präsidentin Kaffee getrunken hat. Und russische Frauen machen sich Sorgen über die Heimkehrer der Söldner-Gruppe Wagner, die zu Hause ungefähr so willkommen beim gemeinen Volk sind, wie 17-jährige Syrer mit Messer bei deutschen Frauen.

Ursprünglich hatte ich vor, unter Bezug auf Amsterdam einen „Frühen Vogel“ zum Thema Prostitution zu schreiben. Aber das kann man nicht bringen. Nicht heute, nicht an diesem Tag.

Hoffen wir, dass wir alle ruhig durch diesen Tag kommen. Ich wünsche Ihnen ruhige Stunden, bestenfalls im Kreise von ihrer Familie. Und wenn Sie um 15 Uhr noch nichts vorhaben – warum nicht mal wieder in die Kirche gehen?

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur