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Florida beschließt: In Kindergärten und Grundschulen wird nicht über Sexualpraktiken unterrichtet

von JULIAN MARIUS PLUTZ

TALLAHASSEE – Woke-Linke Gesinnungswächter aus den USA und sogar manche aus Deutschland sind empört. Der Senat in Florida hat ein umstrittenes Gesetz verabschiedet: Es verbietet den lehrplanmäßigen Unterricht über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität bei Kindern vom Kindergarten bis zur dritten Klasse. Auch gegenüber älteren Kindern und Jugendlichen sollen Lehrer nicht in einer „dem Alter von Schülern unangemessenen Art“ über diese Themen sprechen.

Empörend, nicht wahr? Kein Unterricht vor sechsjährigen Schülern über Analverkehr? Keine Informationen für Zweitklässler über Fisten, Genitalherpes und Gürtelrosen? Ein absoluter Skandal, was sich da die Republikaner erlauben. Hätten Sie das geahnt?

Unser man fragt sichunwillkürlich, wie man es selbst bloß geschafft hat, ohne diese Informationen im Kindesalter unbeschadet aufzuwachsen. Doch haben wir das überhaupt? Antwort: Nein. Wir sind nun alle schwulenfeindlich. Selbst die Homos sind homophob. Die sollen gefälligst dankbar sein, dass es noch aufrechte Demokraten (was sind eigentlich „geknickte“ Demokraten?) gibt, diese für diese Schwulenbelange einsetzen, Himmel, Arsch und Wolkenbruch!

Im Ernst: Dass homosexuelle Paare wie selbstverständlich in Geschichten vorkommen, so lange es nicht erzwungen und künstlich wirkt, ist völlig in Ordnung. Aber sexuelle Praktiken im Kindergarten? Ernsthaft?

Wenn man ehrlich ist, ist diese Haltung selbst schwulenfeindlich. Denn dadurch reduziert sich gleichgeschlechtliche Liebe auf die Sexakt. Glauben die sogenannten Experten durch das ausgiebige Beschreiben von Analverkehr würde Schwulenfeindlichkeit abgebaut und der sechsjährige Jasper würde sich ein Herz fassen und zu seiner Homosexualität stehen?

Homosexuelle brauchen keine wahnsinnig engagierten Pädagogen, die in einer Klasse von 26 Schülern von seiner sexuellen Neigung fabuliert, die der Lehrer wiederum aus einem Buch abliest. Für ein Coming out braucht es Normalität. Und ein extra Platz im Sexualunterricht bei sechsjährigen Schülern ist alles, außer normal.

Sexuelle Aufklärung hat noch nie in der Schule funktioniert. Was die Lehrer in einer Peinlichkeit stammelnd versuchen, zu erklären, ist längst bekannt. Sexualerziehung ist, falls nötig, Sache der Eltern. Da hat die Schule nichts verloren.

Übrigens: Anders als behauptet liegt bei dem Gesetz kein generelles Sprechverbot über Homosexualität vor, sondern soll lediglich als Filter im Lehrplan wirken, der sicherstellt, dass Diskussionen altersgerecht sind.

Man fragt sich, was die Initiatoren solcher Themenwahl im Unterricht bezwecken möchten. Staatlich kontrolliertes Mobbing anschließend auf dem Schulhof? Sexualwissen schlägt Mathematik, Deutsch und Erdkunde? Gouverneur DeSantis, dem Ambitionen auf das Weiße Haus nachgesagt werden, hat völlig recht, hier einen Riegel vorzuschieben und die Rechte der Eltern zu stärken. Die können nämlich dank dieses Gesetzes, sofern der Landeschef unterschreibt, gerichtlich gegen die Schule vorgehen.

Schulen dürfen kein Ort von politischer Identitätspolitik sein. Und Homosexuelle möchten nicht auf sexuelle Praktiken reduziert werden, die dann von heterosexuellen Lehrkräften vorgetragen werden. Das ist unwürdig.

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Klaus Kelle, Chefredakteur