Italienische Großbank Unicredit will wohl deutsche Commerzbank übernehmen
Die italienische Unicredit-Bank hat weitgehend unbemerkt Aktien der deutschen Commerzbank gekauft. Mitte der Woche wurde bekannt, dass das Mailänder Geldinstitut vom Bund ein Aktienpaket von 4,5 Prozent der Anteile übernommen hat. Damit hält die Unicredit nach eigenen Angaben inzwischen neun Prozent am zweitgrößten börsennotierten deutschen Bankhaus. Analysten gehen nun davon aus, dass die Unicredit die Commerzbank komplett übernehmen will.
Unicredit-Chef Andrea Orcel sagte schon Anfang der Woche: „Ich denke, das Endziel ist das, worüber jeder spricht: Europa braucht stärkere Banken.“ Der Bund hält bisher noch zwölf Prozent der Anteile, Insider sagen, dass die Bundesregierung informiert ist und grundsätzlich keine Einwände gegen einen solchen Deal habe.
Damit verliert der Bankenstandort Deutschland international weiter an Boden. 1998 war es in Bayern schon zu einem großen Zusammenschluss der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank und die Bayerischen Vereinsbank zur Bayerischen Hypo- und Vereinsbank gekommen. Auch diese wurde dann sieben Jahre später von der Unicredit übernommen.
2001 hatte sich der Münchner Versicherungskonzern Allianz die Dresdner Bank einverleibt. Kein gutes Geschäft, immerhin konnte die Allianz kurz vor Ausbruch der globalen Finanzkrise um die Lehman-Pleite in den USA die Dresdner Bank noch an die Commerzbank verkaufen.
Die Unicredit ist dreimal so groß wie die Commerzbank und verdient so gut, dass sie eine Komplettübernahme locker finanzieren könnte.
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