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Und jetzt eiern die aktiven Parteichefs herum

Maaßen bleibt CDU-Mitglied – jetzt redet endlich MIT dem Mann und nicht nur über ihn!

Will Ministerpräsident in Thüringen werden: Hans-Georg Maaßen.

von KLAUS KELLE

BERLIN/ERFURT – Der frühere Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, bleibt weiter Mitglied der CDU. Das Parteischiedsgericht des zuständigen CDU-Kreisverbandes in Thüringen, wo Hans-Georg Maaßen Mitglied ist, lehnte einen Ausschlussantrag des CDU-Bundesvorstands ab. Punkt.

Überraschend ist das nicht, denn zu dünn waren die Vorwürfe gegen den Mann, der die alte CDU so verkörpert wie kaum ein anderer.

Ok, das Kreisparteigericht hat gegen Maaßen einen «Verweis» wegen eines Gastbeitrags im Online-Magazin «Die Weltwoche» ausgesprochen. Es wirft ihm die Zuordnung eines «linken Flügels der CDU» zu einer «Ideologie der sogenannten Anti-Deutschen in den linken Parteien» vor. Aber geschenkt, was das alles ist…

Die Bundes-CDU hat jetzt – was sonst – sorgfältige Beratungen angekündigt.

Hans-Georg Maaßen ist ein konservativer CDU-Politiker. Davon gab es einst viele in der Partei Adenauers und Kohls. Ich gehörte auch dazu. 1977 wurde ich Mitglied, weil ich entschieden gegen die von der SPD vorangetriebene Freigabe der vorgeburtlichen Kindstötung – der Abtreibung – war und bin. Und das zweite große Thema meines Lebens war die Teilung Deutschlands.

Leute wie ich waren damals mehrheitsfähig in der Union.

Und jetzt eiern die aktiven Parteichefs herum

Maaßen bezeichnete die Entscheidung aus Thüringen vorhin als «schallende Ohrfeige» für den Bundesvorsitzenden Friedrich Merz. «Ich hoffe, dass Herr Merz jetzt besser beraten ist, und sich jetzt nicht die nächste Abfuhr in der nächsten Instanz einhandelt», sagte er der «Bild». Er gehe davon aus, «dass mit diesem Urteil die so sogenannte Brandmauer gegen unsere WerteUnion abgerissen ist».

Das langjährige CDU-Mitglied ist Bundesvorsitzender der konservativen WerteUnion, die keine Organisation der Partei ist, aber in der Öffentlichkeit durchaus als Sprachrohr der unzufriedenen verbliebenen Parteimitglieder in der Union wahrgenommen wird.

Spannend ist, wie es nun weitergehen wird. Friedrich Merz schmiss am Nachmittag erstmal seinen überforderten Generalsekretär Mario Czaja raus. O.k., besser als einst Ruprecht Polenz war Czaja allemal, aber das ist nun wirklich kein Maßstab, den man ernstnehmen müsste.

Hans-Georg Maaßen ist das Mastermind hinter allen Bemühungen, in Deutschland eine weitere bürgerlich-konservative Partei dauerhaft zu installieren zwischen Union mi deren restlichen Konservativen und der von Kraft kaum noch laufen könnenden AfD.
Und Hans-Georg Maaßen tut gut daran, sich von den völkischen Traumtänzern und Putin-Fanboys im Osten der AfD fernzuhalten. Denn wenn Merz schlau wäre, dann würde er nun mit seinem neuen General Carsten Linnemann – wirklich ein hervorragender Mann – ernsthaft darüber sprechen, wie aus der Union, die selbst die jetzigen 28 Prozent in Umfragen als tollen Erfolg feiert, wieder eine Volkspartei zu machen – wenn das überhaupt noch möglich sein sollte.

Die AfD liegt inzwischen vor SPD und vor Grünen mit ihren 21 Prozent. Sollte die Union zur Besinnung kommen, wären sofort andere Mehrheiten in Deutschland nicht nur denk-, sondern auch kurzfristig machbar. Aber sie werden es nicht tun, sie haben keinen Arsch in der Hose, die aktuellen Gewaltausbrüche in Gießen und anderswo als das zu benennen, was sie sind.

Wäre ich Friedrich Merz, ich würde noch heute Abend bei Maaßen anrufen und ihn zu einem vertraulichen Männergespräch treffen. Meinetwegen Waldspaziergang wie damals Kohl und Strauß. Oder Berghütte in den Alpen mit Wurstplatte und Bier aus der Flasche. Und dann mal echtes Männergespräch unter vier Augen. Was geht, was geht nicht? Wir brechen wir die unerträgliche grün-woke Hegemonie in Deutschland? Wie jagen wir die Sozialismus-Zombies zurück in ihre modrigen Gruften?

Und wenn sie sich nicht einigen können, dann haben sie es wenigstens ernsthaft versucht. Aber es geht jetzt darum, dass unser Land nicht vor die Hunde geht. Wir sind verdammt nah dran.

Geht’s raus und spuits endlich Politik, würde Beckenbauer sagen….

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Klaus Kelle, Chefredakteur