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Säuberungswelle in Moskau: Putin mistet Saustall in der Armee aus

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Russlands Präsident Wladimir Putin

Die seit Wochen andauernden Skandale, Entlassungen und Festnahmen in der russischen Armeeführung streben auf einen neuen Höhepunkt zu. Jetzt wurde in Moskau der Vize-Generalstabschef Wadim Schamarin festgenommen. Viele Beobachter gehen davon aus, dass die „Säuberung“ im Verteidigungsministerium mit der kürzlichen Entlassung des Verteidigungsministers Sergej Schoigu direkt zusammenhängt.

Russische Medien berichten, Schamarin sei wegen Annahme von Bestechungsgeldern „in besonders großem Umfang“ verhaftet worden. Dafür gibt es in Russland mindestens 15 Jahre Haft.

Schamarin ist bereits der vierte hohe Militärangehörige, der seit April festgenommen wurde. Damals war der stellvertretende Verteidigungsminister Timur Iwanow ebenfalls wegen Bestechung „in besonders großem Umfang“ festgenommen worden. Es handelte sich um einen der hochrangigsten Korruptionsfälle in Russland seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine 2022.

Mitte Mai folgte dann die Festnahme des Generalleutnants Juri Kusnezow. Dem Chef der Kaderverwaltung beim Ministerium wird Bestechlichkeit vorgeworfen. Der populäre kremlfreundliche Telegram-Kanal „Rybar“ vermutet, die Ermittlungen könnten mit seiner früheren Tätigkeit im russischen Generalstab zusammenhängen, wo er mit Staatsgeheimnissen zu tun hatte.

Wenige Tage später wurde der ehemalige Kommandeur der im Kaukasus stationierten 58. Armee, Generalmajor Iwan Popow, festgenommen. Ihm wird Betrug vorgeworfen. Popow war 2023 seines Postens enthoben worden, nachdem er in einer Rede Entscheidungen des Verteidigungsministeriums kritisiert hatte. Eine Audioaufnahme von Popows Rede, die wahrscheinlich nur für Kameraden oder Vorgesetzte bestimmt war, wurde von dem Duma-Abgeordneten Andrej Gurulew veröffentlicht.

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Klaus Kelle, Chefredakteur