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Ein Vollidiot mit gelbem Flugschirm – Greenpeace rettet nicht die Welt, sondern die Spendenkasse

Liebe Leserinnen und Leser,

Organisationen wie Greenpeace geht es nicht um die Rettung des Planeten oder den grünen Frieden. Die global aktive „Natur- und Klimaschutz“-Organisation beschäftigt 2400 Angestellte und 47.000 Freiwillige, weltweit hat sie drei Millionen Mitglieder, die Beiträge zahlen. Da ist Kohle ranschaffen erste Bürgerpflicht. Über 640.000 Fördermitglieder allein in Deutschland tragen einen erheblichen Anteil des jährlichen Budgets von Greenpeace bei, das laut wikipedia ungefähr 340 Millionen Euro beträgt.

Das alles muss man wissen, wenn man sich mit Greenpeace beschäftigt.

Die Organisation ist erfolgreich bei den Leuten, weil sie Action bietet, mal mit Booten, die Walfangschiffe abdrängen, mal hantiert man mit grob falschen Behauptungen. Ich erinnere mich gut an das Jahr 1995, als Greenpeace erstmals in aller Munde auch in Deutschland wahr. Der Öko-Multi zog damals weltweit gegen die Mineralölkonzerne Shell und Exxon zu Felde. Die wollten einen schwimmenden Öltank namens „Brent Spar“ einfach im Nordatlantik versenken. Nie werde ich vergessen, als mein Vater mir am Gartentisch sagte, dass das Ansinnen der Öl-Giganten aus seiner Sicht ein unglaublicher Skandal sei und er fortan sein Auto, einen Volvo, nie mehr bei Shell betanken werde. Mein Vater, Kriegsteilnehmer, dreieinhalb Jahre Gast unserer russischen Freunde in einem sibirischen Straflager, ein Mann von Ehre, ein Patriot durch und durch, wollte sich sogar den Protesten von verhassten 68er anschließen und gegen gewissenlose Multis in die Schlacht ziehen. Wenigstens davon konnte ich ihn mit Mühe abhalten.

Die Älteren von Ihnen wissen, wie es endete. „Brent Spar“ wurde nicht im Meer versenkt, überhaupt die Versenkung von Ölplattformen wurde fortan verboten. Erst später erfuhr die Öffentlichkeit, dass Greenpeace damals bei der Benennung der Ölmenge auf der Plattform gelogen und grob überhöhte Werte genannt hatte. Aber das Öko-NGO war plötzlich weltweit in aller Munde, die Kassen klingeln seither unablässlich. Wen interessiert schon, dass alles auf einer Lüge aufbaut – ist ja für den guten Zweck.

Organisationen wie Greenpeace oder auch Robin Wood leben vom großen Spektakel, nur so fließen die Millionen üppig weiter aus den Portemonnaies der Gutmenschen. Heute gegen Walfänger, morgen gegen Mahagoni-Holz und übermorgen gegen Textilchemikalien. Hauptsache es ist immer ein Kamerateam dabei und natürlich gute PR-Spezialisten, die die frohe Botschaft in alle Welt verbreiten. So wie bei Fräulein Thunberg, unser aller Klimaheiligen, die – da bin ich sicher – es mit ihrer großen Show irgendwann zum Friedensnobelpreis bringen wird.

Das geilste Foto – entschuldigen Sie den Ausdruck, aber er ist absolut angebracht – war das von der 16-jährigen schwedischen Schülerin bei ihrer Atlantiküberquerung mit einer Segelyacht zur UN-Vollversammlung…und einem Kamerateam auf hoher See. Das Schiff kreuzt hart im Wellengang, Gischt spritzt auf und rechts und links vom Boot springen plötzlich zwei Thunfische aus dem Meer. Keine Ahnung, wie die das gemacht haben, aber so eine Mega-Show finden sie nicht auf dem Petersplatz, nicht auf dem Roten Platz und nicht vor dem Buckingham-Palast. Kein Papst, keine Königin, kein Präsident würde so eine PR-Inszenierung hinbekommen. Fräulein Thunberg wandelt auf dem Wasser und selbst Flipper verneigt sich vor ist. Verstehen Sie, dass ich das als Medienmensch einfach „geil“ finden muss?

Ein offensichtlich vollkommen irrer junger Mann schwebte vorgestern mit einem motorisierten gelben Gleitschirm in die Münchner Allianz-Arena ein. Wir wollen dem Depp erstmal gratulieren, dass er noch lebt, denn Fußball-Länderspiele – Sie erinnern sich Deutschland gegen Frankreich – gelten als Hochrisikoveranstaltungen und werden von Scharfschützen der Polizei bewacht. Deren erster Gedanke war natürlich, da bahnt sich möglicherweise ein Terroranschlag an. Da aber erkennbar wurde, dass auf dem gelben Segel „Greenpeace“ und nicht „Allahu Akbar“ aufgedruckt war, entschloss man sich, das junge Leben erstmal nicht mit drei, vier Einschüssen zu beenden. Stattdessen versuchte der Hobbyflieger zu landen, doch nicht einmal das gelang.

Der Greenpeace-Flieger krachte gegen ein Stahlseil am Stadiondach und setzte unfreiwillig zum Sturzflug an. Beim Versuch, seinen gelben Fliegen wieder zu stabilisieren, krachte er fast in eine Tribüne des mit 14.000 Zuschauern besetzten Stadions. Schließlich gelang es ihm doch noch, den Rasen zu erreichen, streifte dabei allerdings zwei Menschen, einen Stadionmitarbeiter und einen Fernsehtechniker, die beide verletzt wurden und ins Krankenhaus gebracht werden mussten.

Dieser Affenzirkus hat sicher vielen Walen Dienstagabend das Leben gerettet.

Einen sonnigen Tag!

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur