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Fehlbesetzung mit Bundesadler

Liebe Leserinnen und Leser,

es gibt Dinge, die hält man nicht für möglich. Aber sie passieren wirklich. Zum Beispiel unserem frisch wiedergewählten Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Schon in seiner ersten Amtszeit segelte er stets hart im warmen Lüftchen des gefahrlosen Mainstreams.

So empfahl er nach der Tötung eines jungen Mannes in Chemnitz durch zwei Asylbewerber aus dem Nahen Osten uns Bundesbürgern allen Ernstes ein Konzert – nein, nicht gegen die Gewalt durch Migranten in Deutschland – sondern gegen Rääächts. Bei dem Konzert trat auch eine linksextreme Kombo auf, die in zwei Verfassungsschutzberichten erwähnt wurde, und die singend zum Hass und zur Gewalt gegen Polizeibeamte aufruft. „Feine Sahne Fischfilet“, ich könnte kotz…mich übergeben.

Jetzt hat ganz aktuell Frank-Walter, unser BuPrä, die Terroristin Gudrun Ensslin, Mitbegründerin der „Roten Armee Fraktion“ (RAF) und eine der schlimmsten Terroristinnen in der Geschichte der Bundesrepublik, gewürdigt. Der Bundespräsident ordnete die wegen mehrfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilte Linksextremistin, die sich 1977 in Stammheim das Leben nahm, bei den – kein Witz! – „großen Frauen der Weltgeschichte“ ein, die einen „ausgeprägten Willen zur Veränderung“ gehabt habe. Das verbindet Frau Ensslin genau genommen mit anderen Gestalten der Geschichte, etwa Adolf Hitler, Josef Stalin und Pol Pot, die auch einen ausgeprägten Willen zur Veränderung gehabt haben sollen.

In einem Schreiben Steinmeiers zum 80. Geburtstag der Regisseurin Margarethe von Trotta zählt unser Staatsoberhaupt die Terroristin bei bewundernswerten Frauen „mit großer Intelligenz, persönlicher Stärke und einem ausgeprägten Willen“ auf neben Rosa Luxemburg, Hildegard von Bingen und Hannah Arendt. Und Luxemburg als Revolutionärin, die die demokratische Gesellschaft verachtete, die eignet sich nun auch wirkich nicht als Vorbild für uns Bürger.

Apropos Fehlbesetzung…warum hatten CDU und CSU in der Bundesversammlung eigentlich keinen eigenen Kandidaten zur Wahl des deutschen Staatsoberhauptes aufgestellt? Ach klar…Steinmeier werde über Parteigrenzen hinweg geschätzt (Ziemiak), er stehe für Zusammenhalt (Laschet) und habe sein Amt «seriös, integrativ und überparteilich ausgefüllt» (Söder).

Ja, was soll man dazu noch sagen?

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur