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Putins Krieg gegen die Ukraine

Gefangenenaustausch in Zeiten heftiger Kämpfe

Klaus Kelle

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Die Ukraine und Russland haben erstmals seit Monaten wieder Kriegsgefangene ausgetauscht. Und zwar eine ganze Menge.

Nach offiziellen Angaben kamen 230 ukrainische Männer und Frauen frei, darunter auch Verteidiger der Hafenstadt Mariupol und der Schlangeninsel. Die Ukrainer ließen 248 gefangene russische Soldaten frei.

Was sagt uns das?

Auch in den Monaten heftigster Kämpfe ist der Gesprächsfaden zwischen den beiden Kriegsparteien nicht abgerissen. Es wird geredet, es wird verhandelt und manchmal – viel zu selten – gibt es sogar ein Ergebnis.

Warum reden sie dann nicht auch über einen Waffenstillstand, über Frieden, über die Nachkriegsordnung, werden Sie sich jetzt fragen. Diesen Krieg wird niemand gewinnen, das zeigt der bisherige Verlauf ganz eindeutig.

Russische Framing-Flüsterer werden nicht müde, uns immer wieder zu erklären, dass die ukrainische Gegenoffensive 2023 ihre Ziele eindeutig verfehlt hat, auch übrigens wegen der Unentschlossenheit von Politikern wie Bundeskanzler Olaf Scholz bei frühzeitigen Waffenlieferungen von solchen Waffen, die die Ukraine wirklich dringend braucht wie die „Taurus“-Marschflugkörper.

Weniger wird darüber gesprochen, dass der russische Angriff ein Rohrkrepierer erster Güte ist. Keine der vier Regionen, die Russland neben der Krim für sich beansprucht, ist unter kompletter Kontrolle der Invasoren. Und immer wieder gelingen den ukrainischen Streitkräften spektakuläre Schläge gegen die russische Schwarzmeerflotte auf der Krim, ja sogar gegen Ziele im russischen Grenzgebiet.

Putin will keine Verhandlungen, weil er mit den bisherigen militärischen Ergebnissen nicht vor seinen Kreml-Clan und die russische Bevölkerung treten kann. Und demnächst wird gewählt, Putin zweifellos mit großer Mehrheit zum gefühlt 20. Mal. Ein Volk schart sich im Krieg immer um seinen Anführer.

Nur so ist die Heftigkeit der russischen Angriffe zum Jahreswechsel gegen fast ausschließlich zivile Ziele in Städten wie Kiew oder Charkiw zu verstehen. Putin braucht dringend irgendeinen Erfolg, den er vorweisen kann. Und so lange es den nicht gibt, werden sie weiter zerstören, morden und vergewaltigen.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur