Gold-Kanuten kritisieren Kanzler Scholz
Den Besuch bei deutschen Olympia-Teilnehmern hatte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wahrscheinlich anders vorgestellt. In einem Gespräch mit den beiden Kajak-Olympiasieger Max Rendschmidt und Tom Liebscher-Lucz haben die beiden Leistungssportler den Regierungschef mit deutlichen Worten kritisiert. „Wichtig ist nicht, dass Politiker nur fürs nächste Wahlergebnis hier sind, sondern dass Familie und Freunde da sitzen“, sagte Rendschmidt hinterher gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Er soll lieber Entscheidungen für den Sport treffen. Die Liebe zum Sport wird immer dann entdeckt, wenn es Medaillen gibt.“
Und sein Teamkollege aus dem Gold-Vierer, Liebscher-Lucz, legte nach: „Ich würde ihn gern nicht nur bei Olympia, sondern auch mal bei einer WM oder DM sehen. Stattdessen wird uns das Geld weiter gekürzt, wenn wir Erfolge feiern.“ Der Dresdner hatte mit Rendschmidt und den Potsdamern Jacob Schopf und Max Lemke Gold im Vierer gewonnen. Im Zweier wurden sie beim Sieg von Schopf/Lemke Fünfte.
Scholz hatte die Kanuwettbewerbe mit seiner Frau Britta Ernst besucht. Dass der Kanzler auf der Tribüne saß, sei ihm „egal“ gewesen, sagte Rendschmidt. Mit vier Olympiasiegen ist der Essener der erfolgreichste deutsche Kanute bei Sommerspielen.
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Klaus Kelle, Chefredakteur