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Ehrenamt und Nächstenliebe

Helfen, ohne nach Kohle zu fragen

Klaus Kelle

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Politiker preisen gern das Ehrenamt. In der Regel sind sie besonders erfreut, wenn Menschen aus eigenem Antrieb Gutes tun, ohne etwas dafür zu fordern. Und dabei will ich überhaupt nicht den Einsatz der vielen Hauptamtlichen der Sozialverbände geringschätzen.
Aber hier geht es heute um die letzten Idealisten, die beseelt sind von einer selbstgestellten Aufgabe.

Was mich immer sehr beeindruckt sind Menschen, die ins Hospiz gehen, um Sterbenskranken ein paar schöne Stunden auf dem Weg in den Sonnenuntergang ihres Lebens zu bereiten. Ohne etwas dafür zu verlangen, ohne die Menschen, um die sie sich kümmern, überhaupt vorher gekannt zu haben.

Einfach so aus Nächstenliebe,

wenn Ihnen das Wort noch geläufig ist.
Ehrenamtliche, das sind auch die Menschen, die sich bei der Freiwilligen Feuerwehr oder im Sportverein engagieren. Und ohne die Freiwilligen, die samstags auf dem Sportplatz stehen und Brötchen schmieren für die Eltern jugendlicher Kicker, liefe vielerorts überhaupt nichts mehr in Deutschland.

Und das ist ja auch gut, dass sich Menschen für irgendwas engagieren, ohne gleich nach Staatsknete zu fragen.
Vorhin habe ich einen Kaffee mit einer guten Freundin getrunken, die mir erzählte, dass ihre Söhne ein Mäusebaby gefunden und nach Hause gebracht hatten. Aber was macht man dann mit so einem Mäusebaby? Anruf bei der ehrenamtlichen Tierfreundin in der Nachbarschaft, die hat immer ein Fläschchen passende – sprich verträgliche – Milch zur Hand für Mäusebabys. Und sie pflegt auch Jungvögel, die irgendwie in Not geraten sind, bis sie selbst flattern können.

Und von zwei älteren Damen erfuhr ich, die regelmäßig von Berlin aus nach Polen fahren, um dort das Leben von „Kettenhunden“ erträglicher zu machen. Von Kettenhunden … das sind nicht die Mitarbeiter der Wagner-Söldnerorganisation, sondern das sind Hunde, die an alleinstehenden Gehöften angebunden werden, mit einer Schüssel Wasser und irgendwelchem Fraß, der diesen Namen verdient, und die aufpassen sollen – auf was auch immer. Tierquälerei ist kein passender Ausdruck für das, was diese Tiere leiden. Und dann reisen da zwei deutsche Seniorinnen an mit Decken und anständigem Hundefutter und klappern Hof für Hof ab. Man weiß nicht, ob man das für vollkommen irre oder für bewundernswert halten soll.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Klaus Kelle

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Klaus Kelle, Chefredakteur