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Jeder Jeck is‘ anders: Wo der Kölner mal recht hat

von KLAUS KELLE

Das Beste am Karneval ist der Rosenmontag. Keine Termine, kein Telefon klingelt, man hat endlich einmal Zeit, den Schreibtisch aufzuräumen. Jedenfalls im Rheinland. Ich liebe es, auch weil morgens die Bäckerei noch auf hat, damit ich mich mit Laugenbrez’n und Körnerbrötchen versorgen kann, bevor ich mich im Haus verkrieche, alles abschließe und die Jalousien runterlasse. Zwei Tage noch, dann ist alles vorbei. Dann beginnt für unsereins die Fastenzeit, wobei ich heute ehrlich noch nicht weiß, auf was ich verzichten werde. Rauchen ist ja schon weg, Saufen auch weitgehend, mal schauen. Vielleicht schreibe ich darüber, wenn ich es selbst weiß.

Karneval ist nicht mein Ding, ich bin Westfale und nicht rheinisch-katholisch sozialisiert. Noch mal richtig die Sau rauslassen, um ab dem nächsten Tagen zu beten und zu fasten, das wurde mir nicht in die Wiege gelegt. Aber ich gönne jedem, der das mag, seinen Spaß. Ein Diplomat der Deutschen Botschaft in Washington erzählte mir mal bei einem Frühstück mit Blick auf den Potomac-River von einem deutschen Kollegen in der Botschaft in Seoul/Südkorea. Der buchte alljährlich schon frühzeitig die Flüge, um jedes Jahr in Köln Karneval mitfeiern zu können

Ich habe selbst ein paar Jahre in Köln gearbeitet. Da kommt man um Karneval gar nicht herum. Da wird man am Rosenmontag unverkleidet auf der Straße genau so angeschaut, wie am gleichen Tag in Kiel im Kostüm. Jeder Jeck is‘ anders, sagt der Kölner. Da hat er ausnahmsweise mal recht.

Genießen Sie den Tag, mit oder ohne Karneval, mit Kölsch oder mit Bier! Alaaf! Hellau!

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Klaus Kelle, Chefredakteur