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Jahreswechsel in Deutschland 2023/24

„Nur“ 54 verletzte Polizisten? Das ist ja gar nix…

Klaus Kelle

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

wenn man heute Morgen die „Presseschau“ im Deutschlandfunk hört, wähnt man sich im falschen Film. Denn die Tatsache, dass die Silvesternacht in Berlin im Vergleich zur vergangenen glimpflich verlaufen ist, wird von viele Kommentatoren als Anlass harscher Kritik am CDU/SPD-Senat von Kai Wegner genutzt.

Dass „nur“ 54 Polizisten und gar kein Feuerwehrmann verletzt wurden, sei ja nur Folge massiver Polizeipräsenz auf den Straßen gewesen, die konsequent durchgegriffen habe, meckert etwa die „Frankfurter Rundschau“. Ja, natürlich! Wie denn auch sonst? Mit Blümchen verteilen?

Das ist doch genau das, was die Bürgergesellschaft erwartet. Konsequentes Vorgehen unserer Polizei gegen Straftäter und – das wäre ganz wunderbar – auch konsequentes Aburteilen der identifizierten Straftäter durch unsere Gerichte.

Und ich würde mit persönlich zum neuen Jahr wünschen, dass die Politiker, die diese Zustände erst möglich gemacht haben, ebenfalls dafür zur Rechenschaft gezogen würden. Aber das ist wohl zu viel erwartet, vielleicht regeln Sie das gelegentlich an der Wahlurne.

Ich meine, wir leben heute in einem Staat, wo man sich geradezu freut, dass nach einer Silvesternacht „nur“ 54 Polizisten verletzt wurden. Für mich ist das ein Skandal, dass Randalierer und Gewalttäter alljährlich unter dem Vorwand von Neujahrsfeiern schwere Gewalttaten begehen. Und wenn ein Senat polizeiliche Präsenz zeigt und durchgreift, dann ist das erst einmal gut. Wir bräuchten das viel mehr – Law & Order!

Die Polizei hat übrigens in der Berliner Silvesternacht 2024 insgesamt 390 Randalierer „vorübergehend festgenommen“, und man fragt sich als Bürger unwillkürlich, warum eigentlich vorübergehend? Warum ist es in Deutschland nicht mehr möglich, Straftäter, die auf frischer Tag gefasst werden, erstmal drei Tage einzusperren und zu verhören?

Wissen Sie eigentlich, dass bis heute noch nicht alle Verfahren gegen Silvester-Randalierer aus 2022 abgeschlossen wurden? Ist aber so. Law & Order!

Kleine Schmonzette am Rand

In Alt-Buckow wurde in der Silvesternacht eine 15-Jährige von einem Einsatzfahrzeug der Polizei angefahren und dabei im Kopfbereich verletzt. Das Mädchen sei unvermittelt auf die Fahrbahn gesprungen, teilte die Polizei mit, ohne ihren Namen zu nennen. Es handelt sich nämlich wohl um die Tochter eines der Bosse des sogenannten „Remmo-Clans“.

Nach dem Unfall trat ein unbekannter Mann an das polizeiliche Unfallfahrzeug, ging zu Fahrerin und schlug ihr mehrfach mit der Faust ins Gesicht. Dann flüchtete er, begleitet von einigen anderen.

Was meinen Sie? Kriegen sie den?

Wird überhaupt ernsthaft nach dem Schläger gefahndet? Oder verfahren wir nach dem alten Wahlspruch „Seh’n se, dit is Berlin…“?

Starten Sie gut ins neue Jahr!

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

 

 

 

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Klaus Kelle, Chefredakteur