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Unter dem Deckmantel der Kunstfreiheit

Staatlich finanzierter Antisemitismus

Martin D. Wind
Foto: kampnagel/Julia Steigeweg | Die Intendantin Amelie Deuflhard verteidigt die Einladung der Antisemitin Ibrahim mit der Freiheit der Kunst.

In Hamburg bahnt sich der nächste Antisemitismusskandal in der Kulturszene an: Am Donnerstag soll die, nach Meinung des Hamburger Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel, „ausgewiesene Antisemitin“ Zamzam Ibrahim, im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der „Kulturfabrik Kampnagel“ die Eröffnungsrede halten. Die britisch-somalische Ibrahim ist als Verfechterin der Ideen der antiisraelischen und antisemitischen „BDS“-Bewegung bekannt.

Erst 2022 hatten judenverachtende Exponate zu einem Antisemitismus-Eklat bei der documenta Kassel geführt. Damals wie heute sind die Veranstalter von öffentlichen Geldern abhängig. Die Kulturfabrik Kampnagel bezieht unter anderem neben Zuwendungen vom Hamburger Senat und der Hamburgischen Kulturstiftung auch Förderung von der Bundesregierung, der Kulturstiftung des Bundes und vom Goethe-Institut.

Bis heute steht Claudia Roth, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, in der Kritik, weil sie gegen die antisemitischen und israelfeindlichen Inhalte der documenta nicht vorging. Stefan Hensel fordert nun vom Hamburger Senator für Kultur und Medien, Carsten Brosda, auf, die Fehler Roths nicht zu wiederholen und „tatenlos“ zu bleiben. Brosda erklärt, er wolle „sehr zurückhaltend damit sein, über die gesetzlichen Regelungen hinaus Vorgaben zur inhaltlichen kulturellen Programmgestaltung zu machen“. Er greift damit eine Argumentation der Kampnagel-Intendantin Amelie Deuflhard auf, die die Politik wissen ließ, der Staat solle mit Blick auf die Kunstfreiheit sehr zurückhaltend sein, Vorgaben zu kulturellen Programmen zu machen.

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Klaus Kelle, Chefredakteur