Gil Ofarim gesteht Verleumdung
Zwei Jahre lang hatte der Musiker Gil Ofarim behauptet, er sei vom Rezeptionisten des Hotels „The Westin Leipzig“ antisemitisch belästigt worden. Jetzt gab er am 6. Prozesstag vor dem Landgericht Leipzig zu, dass er gelogen hat und bat die Opfer seiner Verleumdung um Verzeihung. Das Gericht stellte den Prozess gegen eine Zahlung von 10.000 Euro ein. Die Auflage geht zu gleichen Teilen an die Jüdische Gemeinde zu Leipzig und die Gedenk- und Bildungsstätte – Haus der Wannsee-Konferenz.
Der Fall hatte 2021 bundesweit und international in den sozialen Medien und in der Presse Aufsehen erregt und zu empörten Debatten geführt. Früh kamen Zweifel an Ofarims Version des Geschehens auf. Die Staatsanwaltschaft stellte 2022 die Ermittlungen gegen die Mitarbeiter des Hotels ein und erhob Anklage gegen Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung. Später wurde der Vorwurf um falsche Versicherung an Eides statt und Betrug erweitert.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland reagierte auf das Geständnis des Musikers in einer Stellungnahme auf der Homepage mit Kritik und Enttäuschung: „Damit hat Gil Ofarim all denen, die tatsächlich von Antisemitismus betroffen sind, großen Schaden zugefügt. Neben der Öffentlichkeit hat er auch die jüdische Gemeinschaft belogen. (…) Wir verurteilen das Verhalten von Gil Ofarim.
Er muss in jeder Hinsicht die Konsequenzen für seine Lüge tragen.“
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